In der letzten Augustwoche haben über 38.000 hoffnungsvolle Bewerber um die Mitgliedschaft in einer neuen Shanghai-basierten J-Pop Girl-Band zur Überlastung des Webservers geführt, der mit gleichzeitigen Anfragen der Bewerber derart überlastet wurde, dass er zeitweise ausfiel. SNH48 soll der Name sein, unter dem die Gruppe bekannt werden soll. Sie ist der mittlerweile dritte Abklatsch außerhalb Japans und soll die in Shanghai gegründete Schwester-Gruppe der J-Pop-Giganten und bei Pädophilen beliebten AKB48 werden.
Die ursprüngliche Gruppe ist nach Akihabara, einem Stadtteil von Tokyo, benannt, in dem sie gegründet wurde. Die 64 ausschließlich weiblichen Mitglieder, deren Alter vom frühreifen Teenagers bis Mitte der zwanziger Jahre reicht, ersetzt ein normales leben mit einem Leben in der Öffentlichkeit, das von Skandalen, musikalischen Flops (Solo-Projekte), kleinen TV-Rollen und inzestiösen Porno geprägt ist.
Die Idee, eine Shanghaier Skandal-Girly-Band zusammenzucasten fühlt sich zur Zeit an, als wäre sie weniger verwunderlich als unvermeidlich und ein unausweichlicher Schritt. Ostasiatische Ländern werden von modernen Industriestaaten wohl weder wahrgenommen noch ernst genommen, bis sie eine riesige Gruppe von Teenager, die monotonen Singsang zu eingängiger Pop-Musik hinzufügen, um auf den Rest der Welt auf sich aufmerksam zu machen – vorzugsweise während der langwierig einstudierter Tanzeinlagen mit einem konzentrierten Ausdruck von jemandem, der jemand versucht, 1/64stel von 5% der Lizenzgebühren zu berechnen.