1. “Byebye” zum Abschied – jeder sagt es, jeder nutzt es und kombiniert es mit einem kleinen Winken. Was bei 10-jährigen Mädchen noch als süß durchgeht, findet man bei einem 50-jährigen Geschäftsmann dann aber eher albern. Und plötzlich erwischt mn sich dabei, dass das obligatirische “Byebye” einem selber zwischen den Zähnen hervorsäuselt, als hätte man noch nie einen anderen Abschiedgruß benutzt.
  2. Taxifahren für kurze Strecken – Taxifahren ist billig in China und man braucht (eigentlich) nur am Straßenrand die Hand hochzuhalten, um einen Fahrer zu stoppen. Trotzdem gibt es diverse Wermutstropfen, wie sture Fahrer, unfreundliche Fahrer, Fahrer, die einen ablehnen zum Zielort zu transportieren (Ausflüchte wie “Ist nicht meine Richtung” oder “Ich will jetzt nach Hause, nehme nur Leute die zumindest dieselbe Richtung wollen” oder simples Heucheln von Unverständnis oder Unwissen sind normal). Trotzdem
  3. Feilschen in Geschäften – wo immer man auf freie Händler trifft, wird gefleischt, was das Zeug hält. Chinesen sind Weltmeister im Feilschen  und lassen jeden orientalen Teppichhändler auf dem Basar blass aussehen. Das hat dazu geführt, dass insbesondere Ausländer mit total überzogenen Preisen übervorteilt werden sollen. Ein Produkt ist vielleicht für 10 RMB erstellt worden, und könnte mit 100% Marge verkauft werden. Wert ist also 20 RMB. Als Ausländer bekommt man denn einen Einstiegspreis von 200 RMB zu hören auf den man sich gewöhnlich sofort wegdreht. Das Spielchen kommt damit dass man ein Gegenangebot machen soll. Man hat so die Grundeinstellung, bei vielleicht 50% landen zu wollen und bietet vielleicht 20-30 RMB. Am Ende eines langen Hin- und Herspieles einigt man sich dann vielleicht sogar auf 50 RMB und freut sich “so gut gehandelt zu haben” – bis man von einem Chinesen hört, der dasselbe Stück gerade für 18 RMB erstanden hat.
  4. KuaiDi – Paketzusteller liefern auch am Sonntag – einerseits toll, denn man bekommt alles in einer extrem schnellen GEschwindigkeit geliefert. Andererseits gibt es keinen Ruhetag mehr, an dem von vor Lieferungen in der Mittagszeit, wenn das Kind schläft, in Sicherheit ist. Oder man möchte entspannen, wenn um 9 Uhr abends eine Lieferant anruft, weil man auf 30 minuten Sturmschellen nicht reagiert hat. In Deutschland ist man denn aber sauer, wenn man Freitag morgens bestellt und erst Dienstag morgens geliefert wird, was man eigentlich schon Samstag Nachmittag erwartet hätte – wenn man denn in China gewesen wäre.
  5. Billiges Zeug an jeder Straßenecke oder online bei Taobao (ein riesiger Online Marktplatz) kaufen – Kleidung, Electronik, Möbel, importiertes Essen. Man bekommt alles, aber oft ist es auch Schrott, Fake oder sogar gefährlich (Gifte), man gewöhnt sich trotzdem schnell an die Verfügbarkeit innerhalb 24-48 Stunden. Leider entwickelt man auch einen Hass, wenn man Produkt a bestellt und Produkt b geliefert bekommt, das aus Ersatzteilen von c zusammengeschustert wurde und auf seine Beschwerde nur die Reaktion bekommt, die einem verbalen Achselzucken gleicht: ein unverständliches “Wo ist der Unterschied? Sieht doch aus wie das Original.”
  6. Restaurants und Essen: Verfügbarkeit und Preis sind top und “Aus Essen gehen” ist für Chinesen an der Tagesordnung,  aber oft ist es ungesund oder sogar schädlich (Rattenfleisch, ranziges Fett, Kellner und Köche mit dreckigen Händen) und ebenso oft ist”Meiyou” (“Ist aus”) die Antwort auf die Bestellung aus der aktuellen Karte. Alles wird nacheinander zubereitet, und folgt keiner erkennbaren Reihenfolge und viel zu oft haben die Kellner den Daumen im Essen, Sonderwünsche kann man vergessen. Irgendwo müssen Abstriche gemacht werden, wenn sich 25 Mio Menschen in einer stadt ernähren müssen. Und wenn man dann in einem deutschen Restaurant isst, fragt man sich plötzlich wie die für ein Schnitzel, Pommes und Salat einen Preis verlagen, für den man sich in China locker eine Woche mittags ein Essen leisten kann.