Leider habe ich meine Berichterstattung zum Thema Jogging (und leider auch viel zu oft das Training) sträflich vernachlässigt.

Erstaunlicherweise macht mir das Laufen im Winter mehr Spaß als im Sommer. Zum einen gleicht der Schnee Unebenheiten und Schlaglöcher in der Straße aus, zum anderen sind auch Waldwege hartgefroren und in (nicht zu tiefen!) Pulverschnee läßt es sich gut laufen. Außerdem fahren weniger Autos und die, die fahren, fahren gesittet und langsam – was so ein bißchen Angst vor Blechschaden doch alles bewirkt!

An und für sich finde ich es auch nicht unangenehm abends im Dunkeln zu laufen. Wer nämlich brav dem Verkehr entgegenläuft, kann anhand des Scheinwerferlichtes hinter sich erkennen, ob sich ein Auto von hinten nähert.

Worauf man auf jeden Fall achten sollte, ist die richtige Kleidung. Zum einen die Sicherheit im Dunkeln. Reflektorstreifen sehen zwar albern aus, aber wer schon mal im Auto gesessen und so einen Streifen angeleuchtet hat, weiß, dasss er nützlich ist, zum anderen kann ich nur LED-Armbänder mit Blinke-Leuchtdioden empfehlen. Erst kommt man sich vor, wie ein aus einem Tim Burton-Film entsprungener Weihnachtsbaum, aber letztenendes will man ja gesehen werden. Tragen Sie das LED-Armband an der zur Straße hingewandten Seite.

Zum anderen geht’s bei angemessener Kleidung natürlich um einen ausgeglichenen Wärmehaushalt und Schweißabführung. Baumwollstoffe sind nicht unbedingt angebracht. Sie saugen sich voll und geben kaum Wasser nach außen ab. Wenn man da noch was drüber zieht, bekommt man unter der Kleidung schnell einen Hitzestau, während man Eiszapfen an der Nase hat. 2-3 dünne Shirts und darüber einen normalen Sweater und eventuell einen atmungsaktiven Windbreaker tun es auf jeden Fall.

Man gibt etwa ¼ oder mehr seiner Körperwärme über den Kopf ab. Auch, wenn man eigentlich sagt, man solle einen kühlen Kopf bewahren, beim Joggen bei Minusgraden im Freien, ist Mütze, Kapuze oder Stirnband Pflicht! Wie man das genau kombiniert, ist vom Wetter und vom eigenen Empfinden abhängig. Wenn kein scharfer Wind geht, reicht mir eine lose Kapuze.

Vernachlässigt werden meist die Beine. Der Unterkörper setzt beim Joggen die meiste Energie um. Trotzdem ist er flächenmäßig am stärksten dem Wind ausgesetzt. Schnell sind die Beine kühl und die Muskeln in den Oberschenkeln und Schienbeinen frieren. Weil Wadenwärmer viel zu 80er sind und außerdem noch megaalbern aussehen, empfehle ich eine innengefütterte Jogging-Hose und darunter eine (Strick-)Strumpfhose oder lange Unterhose zu tragen. Nur ne dünne Jogginghose kann zu bösen Muskelverhärtungen und im Ernstfall zu Sehnenschäden führen!

Wer jetzt – in diverse Zwiebelschalen gehüllt – feststellt, dass er vergessen hat, seinen Brustgurt um zu tun, kann diesen Fehler ja jetzt korrigieren. Für nächstes mal merken: Brustgurt immer zuerst. (Tipp: Das Ding vor dem Ummachen kurz auf die Heizung legen!)

Meine Laufstrecke im Winter (2,65 km nur Straße, Quelle: Google Earth)

Meine Laufstrecke im Winter (2,65 km nur Straße, Quelle: Google Earth)

Meine Laufstrecke für den Winter habe ich auf die Straße verlegt, weil ich in der Regel im Dunkeln laufe und ich mir im Wald nicht die Haxen brechen will. Trotzdem Handy mitnehmen!

Außerdem habe ich von 3 auf 2,65km verkürzt, laufe aber manchmal mehrere Runden. Außerdem ist das Laufen in Schnee schon schwieriger, weil man schon mal nach hinten rutscht und permanent Schnee tritt.

Meine aktuellen Zeiten:

  • 5,3 km: 35min
  • entspricht nach Adam Milchmädchen: 9km/h
  • Max Puls: 172 (kleiner Sprint am Ende)
  • Ø-Puls: 148

Hmm, irgendwie keine Steigerung der Geschwindigkeit. Für einen Typ wie mich weiterhin relativ langsam. Ich sollte auch mit 12-14km/h durchlaufen können, aber damit kann ich leben! 🙂 Ich wurde vor kurzem vom Doc durchgecheckt (Ölwechseln und so) und für “in Top-Zustand, Abzüge in der B-Note wegen Rauchens” befunden.

Leute, was wirklich wichtig nach dem Joggen in der Kälte ist: Aus den Klamotten raus! Für mich heißt das ausziehen, duschen, frische Sachen an. Die Klamotten vom Laufen, die man zuunterst getragen hat, können in die Wäsche, der Rest sollte noch ein paar Läufe durchhalten. Nicht erstmal die Jacke aus und vor dem Fernseher lümmeln.  Duschen lockert herrlich während des Laufens vielleicht ange- und verspannte Muskelpartien.

Und jetzt: Schlagen Sie dem abgeschlafften Fernsehprogramm ein Schnippchen und schalten Sie es nicht ein. Gehen stattdessen joggen!!!