Léi Fēng (chin. 雷锋/雷鋒) (* 18. Dezember 1940 in Changsha; † 15. August 1962) war ein Soldat der chinesischen Volksbefreiungsarmee, der für seine Selbstlosigkeit und Bescheidenheit 1963 von Mao Zedong zum nationalen Vorbild für die Volksrepublik China erklärt wurde.
Die sozialistische Erziehungskampagne „Vom Genossen Lei Feng lernen“ (向雷锋同志学习, xiàng Léi Fēng tóngzhì xuéxí) startete landesweit 1963, ein Jahr nach seinem Tod. Damit war auch die Gefahr gebannt, dass Lei Feng sich noch in eine unerwünschte Richtung entwickeln konnte. So wurde Lei Feng zum bekanntesten dieser Modellcharaktere. 1963 erschienen auch das Tagebuch Lei Fengs und Fotos aus seinem Leben. Nach der Kulturrevolution geriet Lei Feng mehr und mehr in Vergessenheit, bis 1996 ein erfolgreicher Film über sein Leben gedreht wurde.
Lei Feng war 21 Jahre alt, als er beim Einweisen eines LKW, der dabei einen Telefonmasten rammte, von diesem (dem Telefonmasten) erschlagen wurde. Er gelangte erst nach seinem Tod zu “Ruhm”, als seine Tagebücher entdeckt wurden. In ihnen stand zum Beispiel: „Ich tue alles, was der Vorsitzende Mao befiehlt. Mein einziger Wunsch ist, der Partei, dem Sozialismus und dem Kommunismus zu dienen.“ Damit dürfte die Motivation der chinesischen Regierung klar sein, den 5. März zum ihm zu Ehren zum Lei-Feng-Tag zu erheben, an dem jeder aufgerufen ist, etwas Nützliches zu tun.
Viele Fotos von Journalisten zeigen ihn, wie er bei Bauern arbeitet, seinen Sold seiner Garnison spendet, mit Kindern spielt und Maos Werke studiert. Unklar an der Lebensgeschichte von Lei Feng ist, dass man zu seinen Lebzeiten noch nicht so viel von seinem Opfermut und seiner Parteitreue wusste. Dies wurde erst nach seinem Tod mit der Entdeckung seines Tagebuches offenbar – ansonsten weiß man praktisch gar nichts über ihn.