Wäre die nachfolgende Geschichte ein gemaltes Bild und keine geschriebene Geschichte, wäre die ein naives Bild – vielleicht eine bäuerliche Szene in bunten Farben.

Die Geschichte von dem Mann, der als Fremder in der Fremde lebte

Einst …
… lebte ein Mann in einem Land, weit weit entfernt von seiner Heimat, in der er aufgewachsen war. Er war in einem Dorf groß geworden und war dem Ruf seines Herzens in ein fremdes Land gereist und hatte dort eine Frau geheirat, die er sehr liebte. In dem Land, in dem er jetzt lebte, war er ein Fremder unter Fremden und seine alte Heimat fehlte ihm sehr. Doch die Liebe zu seiner Frau war viel viel größer als sein Heimweh. Wäre er nicht in das femde Land gekommen, hätte er nicht mit seiner Frau zusammen sein können und sie hätte ihm viel mehr gefehlt, als ihm heute seine alte Heimat fehlte.

In dem fremden Land lebte er mit seiner Frau in einer für ihn fremden Stadt in einem großen Hochhaus in einem guten Distrikt. Sie hatten ihr Auskommen und waren glücklich zusammen. Jeden Morgen an den Werktagen fuhr der Mann mit seinem Fahrrad zur Arbeit und kehrte abends zurück. In dem Dorf, aus dem er stammte, hatte er noch jeden persönlich gekannt und so war er es gewohnt, die Menschen, die in seiner Umgebung lebten, zu grüßen. Und so tat er es und grüßte die Menschen, die er täglich sah.

Die Sprache des Landes, in dem er nun lebte, hatte er nie richtig gelernt. Er hatte es versucht und versuchte es noch, denn er hielt es für eine Frage des Respektes den Einwohnern des Landes gegenüber, in dem er jetzt lebte, sie in ihrer Muttersprache anzusprechen. Seine Frau half ihm dabei, zu lernen und er gab sich weiterhin große Mühe. Doch mehr als ein paar einfache Sätze in gebrochenen Worten, brachte er nicht hervor. Das reichte ihm im täglichen Leben, um seine Mitmenschen zu grüßen oder eine ganz einfache Unterhaltung mit ihnen zu führen.

So grüßte er, wenn er morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr, die Wachleute, die die Hochhäuser bewachten, in einem von denen er und seine Frau und viele andere Menschen wohnten, mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ und wenn er abends zurückkehrte hob er im Vorbeifahren ebenfalls die Hand und grüßte mit „Guten Abend“. Die Wachen waren anfangs überrascht, weil kaum jemand sonst sie grüßte. Die meisten Bewohner sahen in ihnen einfache Angestellte mit niedrigem Ansehen und kaum jemand gab sich mit ihnen über das alltäglich Notwendige hinaus überhaupt mit Ihnen ab. Daher kannten die Wachen und Reinigungsleute es nicht, dass die Bewohner der schicken Häuser, die sie bewachten und deren Zugänge sie prüften und für die sie kleine Aufträge, wie Paketannahme, Auskünfte für Besucher, Parkerlaubnis usw übenahmen, sie grüßten oder ihnen besondere Beachtung schenkten.

Auch arbeitete in dem Distrikt, in dem der Mann wohnte, ein Straßenkehrer, der mit einer Schubkarre, einem Besen und einer Schaufel ausgestattet die Straße und den Gehsteig sauber hielt, den Abfall zusammenkehrte und aufhob, den die Menschen im Laufe des Tages achtlos auf die Straße warfen. Der fremde Mann sah den Straßenkehrer fast jeden Tag. Niemand sonst beachtete ihn. Wahrscheinlich kannten die meisten nicht einmal sein Gesicht. Doch der Fremde grüßte ihn, wenn immer er ihn sah. Dann sah der Straßenkehrer kurz auf, lächelte freundlich und erwiderte den Gruß den fremden Mannes. Und wenn der Mann in ein Taxi einstieg, nahm er sich immer kurz Zeit, wenigstens „Hallo“ und „Guten Tag“ zu sagen, bevor er mit dem Wenigen, was er in der fremden Sprache beherrschte, versuchte dem Fahrer verständlich zu machen, wohin er gebracht werden wollte.

Die meisten Menschen in der großen Stadt in dem fremden Land waren es überhaupt nicht gewohnt, gegrüßt zu werden. Im Allgemeinen irgnorierte sich die Leute eher und man schaute den Menschen, die man nicht persönlich kannte, auch selten ins Gesicht. Aber weil der Mann offen und freundlich wirkte, grüßten sowohl die Wachen, der Straßenkehrer als auch die meisten Taxifahrer noch einem kurzen Moment der Verblüffung zurück. So fand sich der Mann auch in dem fremden Land in der fremden Stadt gut zurecht. Trotzdem hatte er oft Heimweh nach seiner alten Heimat und es gab viele Menschen und Dinge der er sehnlichst misste. Nur seine Frau wusste, dass er manchmal weinte.

Der Mann und seine Frau liebten sich sehr und so dauerte es nicht lange und die Frau erwartete ein Kind. Sie freuten sich sehr und beide erwarten sehnlichst den Tag der Geburt. Schon bald konnte man den den Bauch der Frau mit jeder Woche  runder werden sehen und nach neun Monaten war es dann endlich soweit. Das Kind sollte kommen.

Geburt
Die Fruchtblase seiner Frau ist bereits geplatzt und sie wollen sich beeilen, um ins Krankenhaus zu kommen. Es regnet an diesem Tag ziemlich stark. Der Mann läuft neben seiner Frau und hält schützend und etwas unterstützend anhebend seine Hand unter Ihren Bauch. Dicke Tropfen fallen vom Himmel, doch am Ende der Ausfahrt steht bereits ein Taxi. Die Wachleute haben es geschafft trotz des Regens ein Taxi anzuhalten und den Taxifahrer irgendwie davon überzeugt zu warten. Wenn es regnet kann ein Taxifahrer in einer kurzen Zeit mit einer Vielzahl von kurzen Fahrten mehr verdienen. Doch dieser Taxifahrer sieht die hochschwangere Frau und trägt einen nicht gerade begeisterten Gesichtsausdruck zur Schau. Dennoch wartet er. Der Mann und seine Frau beeilen sich. Sie werden es schaffen, in einer oder zwei Minuten werden sie sicher im Taxi sitzen und auf dem Weg ins Hospital sein. Einer der Wachleute hält ihnen bereits die Tür zur Rückbank offen. Aber dann strauchelt der Mann, stolpert einen Schritt vorwärts und fällt der Länge nach neben seiner Frau auf den Weg. In den Sekunden, die er braucht, um sich aufzurappeln, hört er ein enttäuschtes Geräusch wie ein überlautes Seufzen, das in ein Jaulen übergeht, aus dem Mund seiner Frau. Er sieht nach vorne zur Straße, das Taxi ist verschwunden.

Es regnet unaufhörlich weiter, die Wachleute, die eigentlich in ihrem kleinen Wartehäuschen sein könnten, laufen aufgeregt die Straße mal in die eine, mal in die andere Richtung, um ein Taxi zu erspähen. Der Mann wartet nervös neben seiner Frau in einem kleinen Unterstand. Endlich sieht man ein Taxi heranbrausen. Die drei Wachleute, die immer noch im Regen hin nd herlaufen, rufen sich etwas zu, das der Mann nicht versteht. Seine Frau sagst zu ihm: “Sie sagen, dass das Taxi vielleicht vorbeifahren könnte, wenn sie uns hier stehen sehen. Die Taxifahrer möchten keine hochschangere Frau fahren.” Der Mann fühlt sich hilflos. Er weiß nicht, was er machen soll. Sie brauchen dringend ein Taxi. Plötzlich sieht er, wie einer der Wachleute wild gestikulierend nach dem Taxi winkt, um die volle Aufmerksamkeit des Taxifahrers auf sich zu lenken, während sich die beiden anderen Wachleute quer mitten auf die Straße legen. Ein paar Passanten schauen neugierig unter ihren Regenschirmen hervor und beobachten die ungewöhnliche Szenerie.

Die beiden Wachleute ignorieren auf der Straße liegend die hupenden Autofahrer. Der Taxifahrer hält an, der Mann und seine Frau kommen aus dem Unterstand hervor und steigen ein. Er sieht in das etwas besorgt wirkende aber lächelnde Gesicht des Wachmannes, der ihm die Tür aufhält, und sagt: “Danke.”, während sein Frau schon in den hinteren Teil des Taxis einsteigt. Die beiden anderen Wachleute kommen heran. Sie sind beide total nass und etwas dreckig. Der Mann steigt ebenfalls ein und setzt sich neben seine Frau. Er sagt kurz Hallo zu dem Fahrer, der sich etwas in seinem Sitz herumgedreht hat, und sagt ihm dann, wohin er die beiden bringen soll. Er hat das zuvor in der fremden Sprache geübt. Der Taxifahrer nickt und fährt schnell los.

Der kleine Straßemkehrer, den der Mann morgens oft grüßt, hatte interessiert beobachtet, dass wie die Wachleute sichergesetllt hatten, dass der Mann und seine Frau ein Taxi bekamen. Er freute sich, dass die beiden es geschafft hatten, denn er mochte den Mann. Nun begann er wieder damit mit seinem Besen den Weg zu kehren, auf dem der Mann ein paar Minuten zuvor hingefallen war. Mitten auf dem Weg liegt nasse Brieftasche. Der kleine Straßenkehrer freut sich, denn manchmal findet er eine Brieftasche, verlorenen Schmuck oder etwas Geld. Er und seine Frau sind sehr arm, deshalb behält er alles, was er findet.
Erwartungsvoll öffnet er die Brieftasche und erkennt in einem transparenten Fach im Inneren sofort das Bild des freundlichen Mannes und seiner Frau. Er schaut hoch , das Taxi ist bereits losgefahren, aber es musste etwa fünfzig Meter entfernt an einer Ampel halten. Dem kleinen Straßenkehrer wird sofort klar, dass es Probleme geben wird, wenn das Taxi im Krankenhaus ankommt. Vielleicht wird der Taxifahrer den Mann festhalten oder die Polizei rufen. Es wird auf jeden Fall unangenehm für den Fremden werden. Der Straßenkehrer zögert nicht lange, seine Schubkarre im Stich u lassen. Er lässt seinen Besen zur Seite fallen und rennt los, um das Taxi, das an der Kreuzung wartet noch einzuholen. Er ist ziemlich klein und hat kurze Beine, trotzdem rennt er so schnell er kann.

Währenddessen schaut der Taxifahrer in den Rückspiegel, doch er ist auf das Pärchen auf dem Rücksitz fokussiert und sieht nicht den kleinen Straßenkehrer in seinem orangenem Outfit durch den Regen dem Taxi hinterher rennen. Der Fremde schaut ebenfalls in den Rückspiegel. Er hofft, dass die Ampel bald auf Grün umspringt, damit sie endlich weiterfahren können. Er sieht dem Taxifahrer im Rückspiegel direkt in die Augen. Dem fremden Mann fällt ein kleines rotes Muttelmal direkt neben dem Auge des Taxifahrers auf, das die Form eines kleinen Vogels zu haben scheint. Die Frau stöhnt. Sie sagt, dass sie glaubt, etwas sei nicht in Ordnung mit der Lage des Kindes. Der fremde Mann wendet sich sofort seiner Frau zu, doch kurz kann er an den Augen des Taxifahrers ablesen, dass er die Frau verstanden hat, obwohl sie in der Muttersprache des fremden Mannes sprach.

Das Licht der Ampel wird grün und wird hundertfach in den Regentropfen auf der Scheibe reflektiert. Endlich können sie weiterfahren, denkt sich der Mann, während seine Frau nochmals stöhnt. Das Taxi setzt sich in Bewegung, als es plötzlich wie wild an der Scheibe klopft und die hintere Türauf der Beifahrerseite aufgerissen wird. Erschrocken bremst der Taxifahrer wieder. Hinter ihnen hupen einige Auto sofort ungeduldig. Völlig außer Atem versucht der kleine Straßenkehrer etwas zu sagen, aber der fremde Mann versteht ihn nicht. Nur der Taxifahrer und die Frau des Fremden verstehen die kurzatmigen Sätze des Straßenkehrers: “Hier, nimm das. Das hast Du verloren, Du brauchst das, schnell nimm das!” Der Straßenkehrer gibt ihm seine Brieftasche, die der Mann sofort wiedererkennt, denn sie ein Geburtstagsgeschenk seiner Frau war. Das Leder ist dunkel und hat sich mit etwas Wasser vollgesogen, doch der Mann sieht sofort, dass das Geld noch darin ist, das er extra für den Tag der Geburt in die Brieftasche.

Der Taxifahrer mit dem eigenartigen vogelförmigen Muttermal neben dem Auge ist beeindruckt. Er weiß, dass ein Straßenkehrer nicht viel verdient und ist verwundert, dass dieser dem Fremden durch den strömenden Regen hinterhergerannt ist, um ihm seine Brieftasche zurück zu geben. Ohne eine Antwort abzuwarten schlägt der Straßenkehrer die Tür wieder zu und klopft zwei mal auf das Dach des Wagens. Das Taxi braust los. Im Regen stehend schaut ihm der straßenkehrer einen Moment nach. Er ist tropfnass, doch er lächelt zuversichtlich.

Während der Fahrt kümmert sich der Mann ausschließlich um seine Frau. Der Taxifahrer redet immer wieder aufgregt, während er das Taxi durch die Straßen manouvriert. Doch der Mann versteht ihn nicht. Er konzentriert sich auf die Worte seiner Frau, die immer wieder sagt, dass das kind in ihrem Bauch falsch liegt und dass sie sich beeilen müssen. Der fremde Mann und seine Frau haben große Sorgen, während das Taxi sich seinen Weg durch den Regen bahnt. Endlich angekommen, steigt der Mann aus dem Taxi und erkennt sofort, dass sie nicht vor dem Krankenhaus halten, zu dem er hatte gebracht werden wollen. Doch über dem Eingang erkennt er ein großes rotes Kreuz. Der Taxifahrer hat sie zu einem kleineren etwas näheren gelegenem Hospital gebracht. Der fremde Mann ist zu nervös, um lange wütend zu sein. Er liest die Fahrtkosten vom Taximeter gibt dem Taxifahrer eine auf den nächstgrößeren Schein aufgerundete Summe. Dann hilft er seiner Frau auszusteigen und sieht nicht das verdutzte Gesicht des Taxifahrers. Aus dem Eingang der Notaufnahme kommen bereits eine Schwester und ein Pfleger.

Die Geburt dauert recht lange, aber die Ärztin, die gerade Dienst hat, schafft es nach einiger Zeit, das Kind in die richtige Position zur Geburt zu drehen. Von dem Moment an wird es viel einfacher noch bald hält die Frau des Fremden das gemeinsame Kind im Arm. Es ist ein Mädchen und nach der Aufregeung der Geburts schläft sie friedlich im Arm der Mutter. Die Ärztin hat in der Fremde studiert und spricht ein wenig die Sprache des Mannes. Sie erklärt ihm nach der Entbindung, dass sie großes Glück hatten, dass sie in diesem kleinen Hospital gelandet sind, denn die Ärztin hat viel Erfahrung mit komplizierten Geburt – insbesondere damit die Lage des Kindes zu verändern. Das Kind und auch die Mutter seien in in großer Gefahr gewesen und sie sollten froh sein, dass der Taxifahrer sie in dieses Hospital gebracht habe. Nicht alle Taxifahrer seien so umsichtig, sie könne das beurteilen, denn auch ihr jüngerer Bruder sei ein Taxifahrer. Doch noch bevor sie den Satz ausgesprochen hat, erkennt der Mann das kleine Muttermal an ihrer Schläfe, das aussieht wie ein Vögelchen.

Danke
Ein paar Tage später brachte der fremde Mann, der sich nun gar nicht mehr so fremd in dem Land fühlte, den Wachen unten an de Straße einen großen Geschenkkorb mit vielen leckeren Dingen darin. Den drei Wachleuten, die ihm am Tage der Geburt seiner Tochter geholfen hatten, sicher ein Taxi zu bekommen, gab er je einen Umschlag, in dem eine nicht zu große aber nicht unerhebliche Summe Geld war. Er konnte immer noch nicht viel in der Sprache der anderen sagen, aber die Wachleute verstanden: “Danke. Danke für Eure Hilfe. Ihr seid gute Menschen. Meine Frau und ich danken Euch.”

Dem Straßenkehrer schenkte der Mann eine schöne Brieftasche, wie seine eigene. Er tat ebenso viel Geld hinein, wie er am Tage der Geburt seiner Tochter in seiner Brieftasche hatte. Er stand nicht, was der kleine Straßenkehrer antwortete, nachdem er ihm gedankt hatte, aber er sah, wie in den Augen des kleinen Mannes Tränen aufstiegen.

Auch den Taxifahrer konnten die Frau und der Mann mit Hilfe seiner Schwester finden und auch er bekam einen Umschlag mit Geld. Der Taxifahrer sprach ein wenig die Sprache des Mannes und erzählte ihm, dass er während der Fahrt verstanden hatte, dass etwas mit der Lage des kindes nicht in Ordnung war. Und nachdem er gesehen hatte, dass ein Straßenkehrer ihm seine Brieftasche zurückgegeben hatte, war er so beeindruckt gewesen, dass er sich spontan dafür entschieden hatte, die Frau und den Mann lieber zu seiner Schwester in Hospital zu bringen. Während der Fahrt hatte er es den beiden immer und immer wieder zu erklären versucht, aber sie waren so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie ihn  gar nicht wahrgenommen hatten. Auch war es für ihn selbstverständlich gewesen, Menschen in Not zu helfen und er hatte keine Bezahlung erwartet. Umso überraschter war er gewesen, als der Mann ihm mit einem wütenden Blick das Geld in die Hand gedrückt hatte. Sie beide lachten später, als der Taxifahrer das erzählte.

Seit dieser Zeit schließt der Mann die Wachleute und ihre Familien, den kleinen Straßenkehrer und seine Familie und auch den Taxifahrer und seine Schwester fast immer in seine stummen Gebete sein. Nur Gott und er wissen, dass er für das Heil dieser Menschen betet, weil sie ihm besonders am Herzen liegen.

Einer der Söhne von den Wachleuten ist so beeindruckt vom Tun seines Vaters, dass er sich später entschließt, zur Polizei gehen, weil er die – vielleicht etwas naive – Vorstellung hat, als Polizist die besten Chancen zu haben, eine Art Held zu werden, wie sein Vater es einen Tag lag war.

Der kleine Straßenkehrer und seine Frau benutzen das gesamte Geld als Grundlage für die Schulbildung ihrer eigenen Tochter aus. Sie ist eine große Frau und entwickelt später eine ebenso große Persönlichkeit und lehrt viele hundert Schulkinder.

Die Tochter des Fremden ist keine Fremde in ihrem Viertel. Sie kennt fast jeden und jeder kennt sie. Sie ist fleißig und wächst in einer Gegend auf, in der die Leute sich grüßen wie in einem kleinen Dorf, sich gegenseitig respektieren und helfen, auch wenn sie ganz unterschiedlich sind und sogar andere Sprachen sprechen. Sie will den Menschen helfen, die sich nicht selber helfen können und später wird sie Ärztin. Zur Zeit macht sie ein Praktikum in einem kleinen Hospital bei einer Ärztin mit einem Muttermal an der Schläfe, das aussieht wie ein kleines Vögelchen.