Die Kurse von an Börsen gehandelten Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin, Währungen, Futures und nicht zuletzt Aktien werden seit Jahren – wenn nicht teils seit Jahrzehnten! – hochgradig manipuliert. Das passiert auch auf den größten internationalen Plattformen, auf denen Bitcoin gehandelt wird. Insbesondere die großen chinesischen Börsen (OKCoin, BTCC, Huobi) stechen hierbei hervor, die aufgrund bis vor kurzem fehlender Order-Gebühren, massig Handelsvolumen (z. Z. ca. 80-90% des weltweiten Gesamtvolumens) generierten und so einer fortgesetzten Manipulation Tür und Tor öffneten, die für eine hohe Volatilität und gewaltige Kurssprünge sorgte. Das verzerrt den Preis und Kurs des BTC gewaltig und hält in dieser Form weiter an!

Anfang Januar 2017 bestellte die People’s Bank of China Vertreter der drei größten BTC Handelshäuser zu sich und hinter verschlossenen Türen wurde Tacheles gesprochen. In einem anschließenden Bericht bemängelt die PBoC fehlende Gebühren, mangelnde Transparenz und macht übt durch Androhung von Sanktionen – die Mittel hat die PBoC aufgrund des starken Verdachts von anhaltender Kapitalflucht – sogar die Schließung. Die Börsen spielen das Treffen und die Auswirkungen herunter, trotzdem einigten sie sich im Schnellverfahren u.a. auf eine 0.2% Order-Gebühr auf Käufe und Verkäufe ab dem 24.01.2017.

Ich habe nichts gemacht!

Wie funktionieren solche Manipulationen? Beispielhaft in einfachen Worten erklärt: Die Börsen erstellen sich Handelskonten, auf die sie mit hohen Beträgen an Fiat-Geld ausstatten. Dieses Geld existiert aber nicht wirklich, sondern dient nur als Buchungsposten. Nun verkaufen diese Konten große Mengen BTC zum Festpreis. Dabei besitzen sie aber die BTC noch nicht, und dürfen sozusagen “Kredit” in Höhe ihrer Einlagen in Fiatgeld aufnehmen. Im realen Handel sind solche Verkäufe legitim und die Händler spekulieren darauf, dass der Preis fällt und sie die schuldigen BTC günstiger einkaufen können, als sie sie bereits verkauft haben.

Ein Vergleich: Stellen Sie sich vor, sie gehen in einen Laden und dort verkauft man Ihnen ein Glas Marmelade, aber das Glas ist gerade nicht vorrätig. Sie bezahlen aber schon mal. Nun versucht der Händler natürlich auch, das Glas Marmelade möglichst günstig auf dem freien Markt einzukaufen. Am nächsten Tag haben sie es dann.

Aber im Unterschied zur Marmelade haben die Börsen massige BTC auf Lager, die sie per Market-Order verkaufen. Rumms – der Preis geht in den Keller. Schnell kaufen die Kundenkonten die BTC sehr billig ein. Der Preis steigt langsam wieder und auf dem Weg nach oben, kaufen sie die Händler/Börsen sich wieder die Taschen voll. Der “Verlust” beim Verkauf/Wiederkauf ist dabei bei weitem geringer, als der Gewinn, den die (Fake-)Konten generieren. Die Market-Orders und Volumen können dabei sehr genau gesteuert werden, weil die Börsen und auch viele Händler die Order-Bücher des Marktes komplett sehen und mit eigens dafür geschaffener Software sehr schnell planen und agieren können.

Und bei Kraken?

Bei Kraken fällt mir seit neuestem immer wieder genau dieses Verhalten auf. Wenn man das weiß, kann man natürlich versuchen, bei den großen Jungs mitzuspielen, aber es ist schwer, seine Order zeitig so genau zu timen, dass man am Runter-Rauf-Spiel partizipieren kann. Betrachtet man aber den 1-Stunden Chart von Mitte Januar bis heute (siehe Bild unten) fallen die verstärkt auftretenden Absacker im Kurs auf, von denen sich der Markt aber relativ schnell wieder “erholt”. Ein Indikator für Manipulation ist das beim Abrutschen des Kurses immer wieder auftretende hohe Handelsvolumen in geringen Zeitintervallen – ohne dass es dafür einen irgendwie erkennbaren Grund gäbe – auch keinen externen.

Ich habe Kraken bei diesem Artikel jetzt mal nur hervorgehoben, weil ich dort gerade intensiv den Markt beobachte. Solche Manipulationen treten auf fast allen Handelsplätzen für BTC auf und man kann sowieso nicht viel dagegen tun – nur versuchen, mit zu spielen!

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