Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie (Blutkrebs). Viele dieser Patienten sind Kinder und Jugendliche.
Diese bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten: für die Infektabwehr zuständig) entsteht im Knochenmark, dem Blut bildenden Organ des menschlichen Körpers. Hier ist der normale Reifeprozess der weißen Blutkörperchen gestört und es kommt zu einer explosionsartigen Vermehrung dieser Zellen.
Zusätzlich werden durch diese Zellwucherung auch die anderen im Knochenmark gebildeten Zellen, nämlich die roten Blutkörperchen (Erythrozyten: für den Sauerstofftransport verantwortlich) und die Blutplättchen (Thrombozyten: für die Blutgerinnung verantwortlich) verdrängt.
Erste Anzeichen dieser bösartigen Erkrankung sind Infektanfälligkeit, Abgeschlagenheit und Neigung zu Blutergüssen. Ohne medizinische Behandlung führt eine Leukämie immer zum Tode.
Häufig gelingt es zwar, Patienten durch eine Chemo- bzw. Strahlentherapie zu retten. Doch nicht immer. In solch einem Fall ist die Übertragung von gesunden Stammzellen die letzte Chance, das Leben des Patienten zu retten.
Aber nur für etwa jeden dritten dieser Leukämie-Patienten kann ein geeigneter Spender innerhalb der eigenen Familie gefunden werden. Alle Übrigen sind auf fremde Spender angewiesen.
Um auch diesen Menschen helfen zu können, ist die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei ins Leben gerufen worden.
DKMS – Deutsche Knochenmarksspenderdatei
Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH wurde 1991 aus einer privaten Initiative heraus gegründet und hat sich innerhalb kürzester Zeit mit heute über 2 Millionen registrierten Spendern zur weltweit größten Einzeldatei entwickelt. Jeden Tag erhalten mindestens zehn Patienten Stammzellen von Spendern aus der DKMS.
Trotz dieser positiven Entwicklung kann für etwa jeden fünften Patienten, der eine Stammzelltransplantation benötigen, noch immer kein geeigneter Spender gefunden werden. Erklärtes Ziel der DKMS ist es, durch den weiteren Ausbau der Datei für möglichst alle Patienten einen geeigneten Lebensspender zu finden.
Nach einer anfänglichen Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit und die Deutsche Krebshilfe ist die DKMS seit Ende 1994 für den Ausbau der Datei finanziell auf sich gestellt. Die Spenderneugewinnung wird seitdem ausschließlich über Privat- und Firmenspenden finanziert.