Am 28. März 2022 und mit Ausweitung am 1. April 2022 auf das gesamte Stadtgebiet verhängte Shanghai den Einwohnern der Stadt einen strikten Lockdown. Um die 25 Millionen Menschen konnten ihr Zuhause nicht mehr verlassen und waren von einem Tag auf den anderen gezwungen, sich auf die Situation einzustellen. Unsere Kinder gingen direkt zum Home-Schooling (durch die DS Shanghai) über, meine Frau arbeitete neben ihrem Job jeden Tag unermüdlich daran, unsere Versorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Lebens sicherzustellen und ich selbst wechselte ins Remote-Office soweit es ging. Es war (und ist) eine belastende Zeit, durchsetzt mit unzähligen PCR- und Antigen-Tests und der permanenten hintergründigen Bedrohung, in eines der Isolationslager verbracht zu werden und/oder sogar als Familie voneinander getrennt zu werden. Jeder, der den Frühling und Frühsommer in Shanghai verbracht hat, weiß um die Ängste, die die Menschen in einer solchen Belastung umtreiben.

Von verschiedenen Seiten gibt es Empfehlungen, mit der Situation umzugehen. Man solle seinen Alltag organisieren, feste Strukturen schaffen und an längerfristige angelegten Aufgaben arbeiten. Ich hatte schon kurz vor dem Lockdown angefangen, einen Kurs bei Udemy anzulegen. Ursprünglich war der als Crashkurs mit einer großen Menge kleiner Übungen angedacht — vielleicht als Workshop. Doch immer wieder kamen mir bei der Erstellung eines Konzepts zu den einzelnen Themen Gedanken, wie: „Wenn ich das erkläre, muss ich auch jenes erklären. Und wenn ich dies abhandele, kann ich nicht davon ausgehen, dass sich jeder auch mit solchem auskennt…“ usw usw. Es ergab sich ein Rattenschwanz an Abhängigkeiten. Genau nach diesen Abhängigkeiten und um die verschiedenen Voraussetzungen zu erfüllen, entstand so ein Video nach dem anderen — die Abschnitte mit Grundlagen noch mit umfangreichen Quizzes unterfüttert. Am Ende kamen dabei mehr als 50 Stunden Video heraus.

Wer schon mal eine Aufnahme seiner eigenen Stimme gehört hat und sich in dem Gesprochenen kaum wiedererkennt, dem sollte gewahr sein, dass sich der Effekt bei Videoaufnahmen und unter „Erfolgsdruck“ noch potenziert. Mir ging es auf jeden Fall so. Ich bin kein ausgebildeter Lehrer oder Dozent, halte mich für wenig fotogen, habe eine manchmal konfus klingende Stimme, glaube, dass ich den Rekord in der Frequenz von “Ähs” und “Ähms” pro Periode Videoaufnahme gebrochen haben könnte und an scheinbar unzähligen Stellen musste ich Aufnahmen unterbrechen und nach genauerer Recherche fortsetzen. Meine innere Stimme rechtfertigt das stets mit einem beherzten: „Wenigstens authentisch!“ und der Idee, dass ich eine Vielzahl von Themen in Go (golang) und der Programmierung allgemein abdecke.

Seit dem 8. Juni 2022 ist mein Erstlingswerk „Crashkurs/Workshop: Programmieren lernen mit Go (golang)“ jetzt online. Ich wünsche mir sehr, dass möglichst viele Menschen Nutzen aus meinem Angebot ziehen und Google‘s Go als Programmiersprache kennenlernen können. Es gibt viel über das Programmieren allgemein und die Funktionsweise von Computern zu lernen. Legen Sie los!