In China findet um die Feiertage zum Neujahrsfest regelmäßig eine wahre Völkerwanderung statt, wenn auswärts arbeitende Chinesen über die Feiertage nach Hause fahren, um mit ihren Lieben die Feiertage zu verbringen. Aber kurz vor den Feiertagen konnte man eine ganz andere Art von Massenbewegung aus der Stadt Guangdong im Süden Chinas verzeichnen. Es wird geschätzt, dass 10% der zugezogenen Bevölkerung der weitläufigen Fabrikstadt mit 7 Mio. Einwohnern im ältesten Gewerbe der Welt tätig sind.

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Einer Schätzung zufolge sind irgendwas von 500.000 bis 800.000 Menschen in irgendeiner Weise im Sexgewerbe tätig oder darin verwickelt. Eine atemberaubende Anzahl von 300.000 Prostituierte, die laut der South China Morning Post in der Stadt als “Techniker” bezeichnet werden, werden verdächtigt, ihrem Gewerbe in Tausenden von Seitenstraßen in Massagesalons, exklusive und weniger exclusiven Hotels, Wellness-Centern, Spas und neon-beleuchteten Karaoke-Bars nachzugehen.

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Kurz vor Beginn des neuen Jahres nach dem chinesischen Mondkalender gab es eine Serie von Großeinsätzen der Polizei, die in Hunderten von Razzien versuchte, der Prostitution in Guangdong den Kampf anzusagen. Insgesamt waren dabei mehr als 6500 Polizisten im einsatz. Dieser groß angelegte Versuch, die Prostitution niederzuschlagen, führte zu einer bemerkenswerten Karte auf Baidu-Maps (Suchmaschine wie Google in China), die Bewegungsdaten von Nutzern von Smartphones sammelt und und auf einer Karte visualisiert. Die Karte oben zeigt, wie Tausende von Menschen kurz nach den Razzien fluchtartig die Stadt in alle Himmelsrichtungen verlassen. Auffällig ist, dass es ein gutes Viertel der Reisenden in das relativ nahe gelegene Hong Kong zieht.