Am längeren Hebel sitzen: Der Handel von Bitcoin mit Hebelwirkung?

Der Handel mit Bitcoin ist eine aufregende, aber auch mit Gefahr behaftete Sache, denn Bitcoin unterliegen seit ihrem Bestehen erheblichen Kursschwankungen.  Sie sind volatil, wie die Börsianer sagen. Das birgt große Gefahren, aber eben auch ein großes Potential zum Handel. So berichtete Focus.de am 12.04.2013 über Kursverluste von 60% innerhalb kurzer Zeit, während im November 2013 auf über 700 Dollar geradezu explodierte.

Doch selbst bei so großen Kursschwankungen ist für die Gewinne noch Platz nach oben: Mit sogenannten “Contract For Difference”-Kontrakten. Dabei bezahlt man nicht den vollen Preis für eine Währung oder Aktie, sondern man leistet nur eine Anzahlung. Im Fall von Bitcoins sind das meist 25%.

Hinweis: Der Handel mit Kontrakten ist hochriskant, denn wenn der Handel nicht klappt, bleibt man auf einem Haufen Schulden sitzen, von dem man nicht so leicht wieder runterkommt! Ich übernehme keine Garantie oder Haftung, wenn sich jemand sein Leben ruiniert! 

Am Besten man rechnet sich das anhand eines Beispieles von 500 US-Dollar für 1 Bitcoin und einem eingesetzten Kapital von 500 US-Dollar durch.

Der Normalfall bei (hoffentlich) steigenden Kursen:
Man kauft für seine $500 einen Bitcoin. Dann wartet man darauf, dass der Kurs steigt. Sagen wir mal, der Kurs steigt auf $550 und man kann verkaufen. Gewinn unterm Strich: $50 bzw. 10%. Hurra!

Handel mit Hebelwirkung durch Kontrakte (wie man den Hebel ansetzen muss):
Anstelle von Bitcoin kauft man sich für $500 Kontrakte und muss hierfür nur 25% des Wertes anzahlen. Das bedeutet, ich bekomme 4 Kontrakte im Wert von $2.000. Der Kurs steigt wieder auf $550 und man verkauft die Kontrakte  für insgesamt $2.200. Der Gewinn: $2.200 abzüglich $2.000 gleich muntere $200 bzw. 40%. Großes Hurra! Man konnte den Kontrakthandel als Hebel benutzen und so den 4-fachen Gewinn einstreichen!

Exkurs: Ein Stop geht auf Wanderschaft

Das Besondere ist nicht nur die enorme Hebelwirkung, sondern auch, dass man bei vielen Handelsplattformen sogenannte Trailing-Stops angeben kann. Was sind nun wieder diese Trailing-Stops? Gibt man einen Trailing-Stop an, wird automatisch verkauft, wenn der Kurs um X Punkte fällt. Dabei Der Trailing-Stop ist aber kein fixer Dollar-Wert, sondern wandert mit, wenn der Kurs steigt. Das bedeutet nur bei einem Kursabfall um X Punkte relativ zum aktuellen Wert, triggert der vorher festgelegte Trialing-Stop und es wird verkauft. So kann man mögliche Verluste begrenzen, wenn der Kurs plötzlich stark abfällt. Welchen Wert man für den Trailing-Stop wählt, ist Erfahrungssache und beruht auf Beobachtungen des Marktes/Kurses.

Ein Beispiel: Trailing Stop bei 20 und man kauft bei einem Kurs von $500 dann wird automatisch verkauft, wenn der Kurs auf $480 fallen sollte. Steigt er aber auf 600, fällt auf 590, steigt wieder auf 620 und fällt dann aber auf 600, triggert der Trialing-Stop und es wird für 600 verkauft (falls sich sofort ein Käufer findet). So sichert man seine Gewinne und bei kalkulierbaren möglichen Verlust.

So aber nun zum in der Überschrift versprochenem Vorgehen, um Gewinn mit Bitcoins auch bei fallenden Kursen Kursen zu machen.

Leerverkäufe mit Bitcoins sind alles andere als “leer”

Wie macht man bei fallenden Kursen Gewinne? Das fragen sich viele Anfänger verwundert, weil ihr “billig-kaufen-und-teuer-verkaufen”-Prinzip plötzlich nicht mehr funktioniert, wenn die Preise stetig fallen. Der Trick ist ganz einfach: Man verkauft erst Bitcoins (die man aber eigentlich gar nicht wirklich hat) und kauft sie später ein, wenn der Kurs gefallen ist. Man verkauft sozusagen auf “Pump” und in der Hoffnung, dass die Kurse fallen und man den Handel durch einen nachträglichen billigeren Einkauf mit Gewinn abschließen kann. Es ändert sich sozusagen der zeitliche Ablauf oder die Reihenfolge beim “billig kaufen, teuer verkaufen”.

Natürlich geht das am Besten mal wieder mit einem Beispiel:

Ohne Leerverkäufe und Kontrakten sieht’s so aus:
Man kauft mal wieder für $500 einen Bitcoin. Der Kurs fällt auf $450. Man verkauft mit einem Verlust von $50 bzw. 10%. Natürlich hätte man jetzt auch warten können bis der Kurs wieder steigt, aber erstens kann man in der Zeit der fallenden Kurse dann gar nichts weiter tun, als abwarten, dasitzen und Däumchen drehen und zweitens geht so ein Beobachten des Kursen mit viel Hoffen und Bangen einher und zerrt extrem an den Nerven. Schnell glaubt man der Kurs werde nie wieder steigen und man verkauft dann nach langer Wartezeit doch unter Wert – alles reine Nervensache.

So geht’s besser: Kontrakte werden zu Leerverkäufen:
Man verkauft für $500 Kontrakte und muss aber nur 25% des Wertes hinterlegen. Das bedeutet, man verkauft 4 Kontrakte im Wert von $ 2.000, obwohl man nur $500 auf Tasche hat. Der Kurs fällt auf $450. Jetzt kauft man die 4 Kontrakte für $1.800, die man bereits für $2.000 verkauft hat. Gewinn: satte $200 bzw. 40%.

Jetzt fragt Ihr _Euch bestimmt: Wie kann ich sofort loslegen?
Vorab: Cool bleiben Währungsspekulation ist und bleibt eine riskante Sache, auch wenn Ihr jetzt meint, dass Ihr das verstanden habt. Es gibt Profis, die machen den lieben langen Tag nichts anderestun,  als armen Anfängern ihr Geld wegzunehmen. Außerdem sind die oben beschriebenen Vorgehensweisen sehr stark vereinfacht. Man sollte auch bedenken, dass Spekulanten mit großen Volumen sogar Einfluss auf den Kurs haben oder, dass bei man bei Leerverkäufen erst mal jemanden finden muss, der einem die nicht-existenten Bitcoin abkauft. Beim Währungshandel gibt es auch immer Verlierer in demselben Markt, in dem auch die Gewinner tätig sind!

Eine Plattform zum Handel in Deutschland ist www.bitcoin.de. Leider ist es eher wie ein einfacher Marktplatz. Handel mit Hebelwirkung sucht man – glaube ich – vergebens. Trotzdem kann man sich dort langsam an den Bitcoin-Handel rantasten und die Gebühren sind relativ gering.

Kostenlos pro Order ist www.btcchina.com, aber ich weiß gar nicht, ob man dort ohne chinesisches Bankkonto handeln kann. Doch www.okcoin.com hat gerade eine Abteilung für ausländische Bankkonten eröffnet und bietet außerdem in Zusammenarbeit mit der Domainschwester mit Sitz in Hongkong auch Kontrakthandel/Futurehandel an. Meines Wissens gibt es nur eine 0.48%-Gebühr, wenn man sein Geld (nicht Bitcoin) wieder aus dem Markt ziehen will.

Es gibt natürlich noch andere große Bitcoin-Börsen, doch natürlich beruht der Handel stets auf Vertrauen, Vertrauen der Börsen in die Handelnden, Vertrauen der Handelspartner untereinander und auch Vertauen der Handelspartner in die Börse. Je größer der Aufwand bei der Identifikation der Handelspartner, der Sicherheit der Handelsplattformen und der Validierung des Bankkonten (Fiat-Geld) sind, desto besser!