Endlich ist es wieder soweit!
Ich habe sie Ihnen schon mal als Geheimtipp vorgestellt, aber ich befürchte, die Sitcom “The IT-Crowd” ist zu gut, um lange einer zu bleiben. Wer in der glücklichen Lage ist, den TV-Sender Comedy Central zu empfangen, kommt in den Genuss der vierten Staffel “The IT-Crowd”. Die vierte Staffel startet am Freitag, dem 7. Januar um 23:10 Uhr.

Probleme mit dem Computer hatten wir wohl schon alle einmal. Wenn man sich nach stundenlanger Tüftelei eingestehen muss, dass man eigentlich nicht wirklich weiß, wo das Problem liegt, schaut man durch die Kontakte in seinem Handy und irgendwie hat jeder Computerphobe darin jemanden abgespeichert, den er anruft, wenn der Rechner streikt. Geben Sie es ruhig zu, falls Sie nicht mal seinen Namen kennen und ihn (selten auch sie) unter “Computerfreak”, “Computerfritze” oder “Computertyp” abgespeichert haben. Oder gehören Sie vielleicht selbst zu der Gruppe der bedauerlichen Menschen, die sofort kontaktiert werden, wenn Windows abstürzt, und die sich am Telefon mit Dialogen wie dem folgenden herumschlagen müssen?

“FreundIn”: … (erlärt umständlich, dass sein/ihr Rechner nicht hochfährt)
Sie: Ferndiagnose am Telefon ist immer schlecht. Was hast Du denn als letztes an dem Rechner gemacht?
“FreundIn”: Ich? Gar nichts! Der ging einfach nicht mehr!
Sie: Also angeschaltet und fuhr nicht hoch?
“FreundIn”: Genau so war’s – ich habe auch extra schon den neuen ATI-Treiber für meine NVIDIA-Graphikkarte eingespielt.
Sie: … (beißen sich in den Arm)

Moss, Jen & Roy

Moss, Jen & Roy

In Bürokomplexen von großen Unternehmens gibt’s dafür die IT-Abteilung. Wenn der Rechner nicht mehr will, ruft man halt dort an und irgendwann kommt ein Typ mit zotteligen Haaren und im T-Shirt mit irgendeinem “Nerd” oder “Geek”-Aufdruck, den Sie sowieso nicht verstehen. 🙂

Die englische Sitcom “The IT-Crowd” von Channel 4 handelt von genau diesen Typen, die mit Fachwissen ebenso vollgestopft sind, wie mit Neurosen und Komplexen, irgendwo im Keller hausen und von deren Gesprächen Sie kein Wort verstehen, wenn sie morgens mit Ihnen im Aufzug zu Ihrem Arbeitsplatz hochfahren.

Wer ist die IT-Crowd?
Ich will Ihnen kurz die Hauptpersonen der Serie näherbringen. Zuerst ist da einmal Jen Barber – oder kurz Jen.

Jen ist offiziell die Managerin der IT-Abteilung. Sie hat allerdings nicht die geringste Ahnung von Technik und ist nur aufgrund erfundener Angaben im Lebenslauf eingestellt worden ist. In der ersten Episode glaubt sie noch, als „Relationship Manager“ eine Brücke zwischen den Technikern und allen anderen Mitarbeitern schlagen zu können. Jen ist ständig auf der Suche nach “Mr. Right” und startet etliche Versuche, den richtigen Partner zu finden, scheitert dabei aber immer wieder. Auch ihre kläglichen Versuche, die Aufgaben und Inhalte ihrer eigenen Abteilung besser zu verstehen, führen nur selten zum Ziel. Meist wird sie Opfer einer der vielen Streiche von Moss und Roy. Eigentlich hält sie aber die Abteilung zusammen und fungiert als Ersatzmutter für ihre beiden Kollegen, die sie aber auch immer wieder -wenn auch unbewusst –  in diese Rolle drängen.

Roy ist irischer Abstammung ist oft eine eher komisch-tragische Figur. Er ist zwar ein Geek, sich aber oftmals nicht einmal bewußt, dass er fast jedes Stereotyp eines Computerfreaks bedient. Immer wieder versucht er mit mäßigem Erfolg, aus dieser Rolle auszubrechen. Roy ist in dem Bereich der alltäglichen Lebensführung halbwegs versiert und konfrontiert seinen Kollegen Moss auch des Öfteren mit dessen Unfähigkeit, den Alltag zu bewältigen oder mit Menschen umzugehen. Seine Versuche mit Frauen anzubändeln enden meist in peinlichen Situationen, da er nach einem vermeintlich guten Start grundlegende Fehler begeht. Er hat eine leicht cholerische und energische Ader, ist aber im Grunde ein guter Kerl. Mit Vorliebe verdeutlicht er seiner Cheffin, der Personal Relations Managerin Jen, ihre Unwissenheit im Bereich Informatik.

Moss‘ Bild könnte neben “Computer-Nerd” im Lexikon abgebildet sein. Sein auffälliges Markenzeichen ist wohl seine Frisur, die man als Afro mit Seitenscheitel bezeichnen könnte. Er ist Mitte 30 und wohnt nach wie vor bei seiner Mutter, von der er noch sehr abhängig zu sein scheint, da sie ihn gern auch während seiner Arbeitszeit anruft, um ihn an verschiedene Sachen zu erinnern. Moss besitzt einen hohen technischen Sachverstand (wenig überraschend), ist aber völlig unfähig, dieses einem normalen Menschen mitzuteilen. Überhaupt glaubt er wohl, die Welt sei eher technisch als menschlich, dies erschwert ihm oft die Bewältigung simpelster Alltagsprobleme – eine Grundlage für die Komik von Moss. Er liebt seine Art der Ordnung und pflegt eigenartige Rituale und Zwänge. Manchmal kommt er einem vor wie ein Kind, das die Welt mit größter Vorsicht betritt und eigentlich auch gut darauf verzichten könnte, diese zu erforschen. Moss hat es noch schwerer mit Frauen, als Roy (oder Jen mit Männern). Er fällt z.B. in einer Episode in Ohnmacht, als Jen ihm von ihrem zu engen BH erzählt.

Wer glaubt, das sei es schon mit skurrilen Charakteren bei “The IT-Crowd”, der irrt. Schließlich gibt’s da noch den Gothik-Anhänger Richmond – einst ein aufstrebender Mitarbeiter bei Reynholm Industries, der allerdings heute wegen seines bizarr anmutenden Äußeren im Serverraum lebt, oder der Chef der Firma (und Erbe des Imperiums) Douglas Reynholm, der völlig weltfremd (und nicht weltmännisch, wie er gerne möchte) sämtlichen Frauen der Firma nachstellt und ein Auge auf Jen geworfen hat.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen im neuen Jahr. Wer die ersten drei Staffeln verpasst hat, kann sie aber auf DVD bei Amazon bestellen (Sind auch gar nicht teuer und jeden Cent Wert, den sie kosten!) und hier gibt’s eine kleine Episoden-Übersicht.