Background

80-90% des Handels von Bitcoin fanden auf chinesischen Handelsplattformen statt. Dass hatte verschiedene Gründe. Alle großen Mining Pools dund der welt grüßte Hersteller für mining Hardware sind hier ansässig und es war ein offenes Geheimnis, dass durch Bitcoin Transaktionen große Geldmengen entgegen bestehender Vorschriften zur Vermeidung von Kapitalflucht ins ausland überwiesen werden konnten. Fehlende Transaktionsgebühren sorgten zudem für starke Kursschwankungen bei hohen Volumina durch Leerverkäufe mit hohen Hebelwirkungen. Jede Abwertung des RMB führte zu peaks beim Bitcoinhandel und Anfang Januar 2017 sah sich die PBoC (People’s Bank of China) dann veranlasst, einzuschreiten. Die drei großen Börsen (BTCC, OKCOin, HuoBi, zusammen 95% des Handels in China) wurden zur Einführung von Transaktionsgebühren verdonnert, was zu einer Abwanderung der Händler an die kleineren Börsen führte. Aber der große Knall ließ nicht lange auf sich warten. Noch während eines erneuten GEspräches mit den kleinen Börsen ließen OKCOin und HuoBi die Bambo platzen und verkündeten am 9.2.2017 auf Ihren Webistes, dass BTC withdrawels bis auf weiteres eingestellt werden, bis der Umbau der Börsen, um den Richtlinien der POBC zu entsprechen, abgeschlossen sind. Sie schätzen diesen Zeitraum auf etwa einen Monat.

Praktisch sofort setzen Panikverkäufe ein an den chinesischen börsen ein, die innerhalb von Minuten  auf die internationalen BTC-Verkaufsplattformen überschwappte. Ein Kurssturz von über 10% von etwa 1000 Euro auf 890 innerhalb von etwa 2 Stunden war die Folge.

Analyse

Das bild unten zeigt einen Vergleich des Kursverlaufes auf 15 Minuten Basis zum Zeitpunkt des Crashs und anderhalb Tage danach. Links Kraken (USA), rechts Okcoin (China).

Bei einem Vergleich fällt auf, dass die Ausschläge in beide Richtungen nach dem Kurssturz folgenden 24 Stunden in China viel höher ausfallen als bei Kraken. Dort sind die Highs/Lows deutlich geglättet. Wirft man einen Blick auf das jeweils gehandelte Volumen, erkennt man schnell dass der Handel in CHina komplett zum Erliegen gekommen ist (mittlerweile hat auch BTCC angekündigt, für 10 Tage BTC Withdrawels zu unterbinden). Anders bei Kraken: Hier ist der sich abzeichnende Aufwärtstrend gestoppt und der Handel schon wieder 40% des Kurssturzes wett gemacht. Der Markt scheint sich beruhigt zu haben und weitere schlimme Kurzstürze, die wie Nachbeben durch die Märkte fegen, muss man vorerst nicht befürchten. Schnell handelt man bei Kraken wieder und es scheint Business-as-usual-Stimmung bei den Händlern zu herrschen. Der momentane Trend sieht wieder eher bullish aus. Doch man kann davon ausgehen, dass sich der Kurs bei deutlich unter 1000 Euro (geschätzt bei 940-950 EUR) einpendelt wird.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

In China sind schon lange Maßnahmen gegen die Kapitalflucht im in Kraft. Es gibt Limits der Geldmenge, die ein Chinese ins Ausland überweisen darf, Limits wieviel er in ausländische Währungen pro Jahr umtauschen darf, Prüfung der Auslandsüberweisungen von chinesischen Unternehmen, um Scheingeschäfte zu verhindern. Chinsen kennen das, aber sie kennen auch die Lücken, um diese Vorschriften zu umgehen und aufzuweichen.

Man darf nach so einem Absturz durchaus positiv in die Zukunft sehen. Es war kein Ersticken, sondern eher ein Verschlucken. Der BTC ist robuster als gedacht! Auch kann man nun erkennen, dass der Handel doch nicht so abhängig von den chinesischen Börsen ist, wie angenommen. Bitcoin hat schon so einiges überlebt: die große Blase, MtGox, usw … und obwohl Scalability-Diskussionen voll im Gange sind und trotz des harten Vorgehens von Venezuela gegen BTC (Miner und Börsen) wird Bitcoin auch diesen Kurssturz locker verdauen. Die Zukunftsaussichten des Bitcoins bleiben rosig und das Image hat nur kleine Kratzer bekommen.

Den Plänen der Brüder Winklevoss wird allgemein eine 25%ige Chance eingeräumt, dass die US-Behörden ihrem ETF doch noch durchwinkt (Entscheidung 11. März 2017) und … und … und … Fazit bleibt: Nach dem Spiel bleibt vor dem Spiel.

Man kann auch eine Chance sehen, sich einzukaufen und am nächsten Preisanstieg zu partizipieren.