Im Zuge einer Umfirmierung beschloss das Pflegezentrum Haack-Yol (ehemals Pflegedienst am Barbara-Hospital) in Gladbeck, eine Beratungsstelle in Bottrop einzurichten. Der Pflegedienst spricht in der Werbung seit jeher seine Kunden zweisprachig (deutsch/türkisch) an und das sollte sich natürlich auch in der Außenbeschriftung des neuen Beratungsstützpunktes auf der Prosperstraße 185 in Bottrop widerspiegeln.

Front-und Seitenansicht des zukünftigen "Beratungsstützpunktes" Ecke Prosperstraße/ Wenzelstraße vor der Renovierung und Beschriftung.

Die Lokalität stellte sich als Eckhaus (Prosperstraße/ Wenzelstraße) nahe Bottrop Stadtmitte heraus, in dem ehemals ein Kiosk/Trinkhalle/ Stehcafé betrieben wurde. Das Gebäudeinnere bedurfte einer gründlichen Renovierung, ebenso wie die Außenseite einen kleinen Anstrich gut vertragen konnte. Diese Arbeiten erledigte Herr Haack vom Pflegezentrum Haack-Yol innerhalb einer Woche im Alleingang.

In einem kleinen Meeting vor Ort erklärten mir Frau Haack-Yol und Herr Haack ihre Vorstellungen für die neue Außendarstellung des Pflegezentrums. Hier wird in Zukunft ein kleiner Beratungsstützpunkt betrieben, in dem interessierte Kunden sich vor Ort über die Leistungen und Angebote des Pflegezentrums informieren können und in dem man Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Nicht umsonst heißt das Motto: “beraten – pflegen – vermitteln”.

Während der Renovierung entwickelte ich einen ersten Vorschlag für die Beschriftung der Außenflächen, Hinweistafeln und Fensterflächen. Frau Haack-Yol übersendete mir die deutschen und türkischen Texte und in nur 2 Korrekturläufen konnten die Vorabreiten für die Beschriftung beginnen. Vorab ließ ich die Kunststofftafeln direkt durch die Firma Rexin vor Ort liefern.

Der Auftrag

Eine kleine Auftragsübericht

  • Hausfarben rot/weiß/schwarz
  • Hausschrift “Helvetica”
  • Alle Fenster beschriften
  • Große vom Weiten lesbare Hinweistafeln
  • Leistungsübersichten & angebotene Services
  • Zweisprachigkeit
  • Verwendung von Flaggen
  • Telefonnummer deutlich hervorheben
  • Auffällig beschriften

Als bekannt schwierig erwiesen sich einige türkische Sonderzeichen. Ein stummes “i” (ohne i-Punkt) ließ sich noch relativ problemlos erzeugen – andere Sonderzeichen waren zwar in UTF-8 vorhanden, ließen sich aber in der gewünschten Schriftart nicht ohne weiteres am Mac darstellen *brummel*. Auch die Umstellung auf türkisches Tastaturlayout und Einblendung der Bildschirmtastatur halfen nicht wirklich weiter. Schließlich wurden einige Zeichen händisch erstellt. Ich finde es wichtig, die Sonderzeichen einer Fremdsprache nicht einfach zu übergehen. Es muss zielgruppengerecht und vernünftig lesbar dargestellt werden. Trotzdem wollte ich eine deutliche Unterscheidung von Deutsch und Türkisch. Das erreichte ich schließlich mit Nutzung derselben Schriftart – Deutsch im Schriftschnitt “normal”, Türkisch im Schriftschnitt “kursiv”.

Fertigstellung

Die Vorarbeiten für die Beschriftung nahmen fast zwei Tage in Anspruch, aber zum Glück ist gerade FIFA WM in Südafrika und abends konnte ich gut nebenbei die Spiele ansehen, während ich meterweise Folienbeschriftungen plottete, “entgitterte” und mit Transferfolie versah.

Der Beratungsstützpunkt des Pflegezentrum Haack-Yol nach der 99%igen Fertigstellung. Am Montag folgt ein elegantes Plxiglasschild mit Notfallnummer und Öffnungszeiten.

Für die Beschriftung der Fenster vor Ort veranschlagte ich einen Arbeitstag, ebenso für die Beschriftung der Außetafeln. Am Ende der Woche wurden die Kunststoffplatten mit Montagekleber verklebt und mit Winkelhaken von oben und unten gesichtert. Auf diese Weise ist noch eine Dehnung in Längsrichtung möglich, um unschöne Wölbungen zu vermeiden (Super Idee, Herr Haack!). Der Montagekleber sorgt für eine feste Verbindung mit der Wand, die flexibel genug ist, um Bewegung zu ermöglichen, aber gleichzeitig verhindert sie, dass Wind hinter die Werbetafeln greift und sie beginnen zu “flattern”.

Verwendet wurden nicht die üblichen Dibondplatten (Kunststoff/Aluminum-Verbundstoff), sondern Simona Hartschaumplatten (hochverdichteter geschäumter Kunststoff). Diese Platten sind zum einen leichter als Dibond und darüber hinaus flexibel genug, um sich gut auch an unebene Flächen anzupassen und annähernd nahtlos verkleben zu lassen. Außerdem sind sie noch etwas günstiger.

Die Anbringung der Tafeln war nur zu zweit möglich, denn bei einer “Segelfläche” von mehr als 3,5 m² landet man aus über drei Metern Höhe schon bei einem leichten Luftzug schneller auf dem Bürgersteig als einem lieb sein kann – soweit einem das überhaupt lieb sein kann. 🙂

Fazit

Das Ergebnis gut einer Woche Arbeit kann sich sehen lassen. Auf den Bildern dieses Jobs kann man die Veränderung gut nachvollziehen. Mit einfachen Mitteln und individuell angepassten Lösungen wurde aus dem Eckgebäude ein einladendes “Schmuckstück” auf der Prosperstraße in Bottrop.