Der global erzeugte Datenstrom von Facebook auf einer Weltkarte visualisiert.

Der global erzeugte Datenstrom von Facebook auf einer Weltkarte visualisiert.

Facebook ist trotz einiger Konkurrenz das weltweit größte soziale Netzwerk. Die momentane Nutzerzahl wird auf über 550.000.000 Mitglieder geschätzt, der “Wert des Unternehmens” hat laut vieler Analysten den von Google und ebay längst hinter sich gelassen (wobei man fairerweise sagen muss, dass Facebook (noch) nicht an der Börse notiert ist, und daher der Wert deutlich zu hoch angesetzt sein könnte – wenn jeder ein Stück Kuchen haben möchte, es aber nur Schätzungen über die Größe des Kuchens und die Anzahl der Stücke gibt, wird der gesamte Kuchen halt überbewertet 🙂 ). Wer mehr über das Unternehmen Facebook erfahren möchte, dem sein an dieser Stelle der deutsche Wikipedia-Eintrag über Facebook empfohlen.

Aber nicht erst seit Facebook – der Film “The Sozial Network” ist Facebook wegen seiner wegen seines Datenhungers, seiner laschen Voreinstellungen zur den Datenschutzeinstellungen für die Benutzer und des umständlichen und zum Teil versteckten Einstellmöglichkeiten, herber Kritik ausgesetzt. Besonders der lasche Umgang mit durch die Benutzer selbst freigegebenen Daten mutet teilweise etwas gruselig an, wenn man sich die Mechanismen dahinter anschaut – selbst wenn man sich bisher erfolgreich gegen eine Teilnahme an Facebook gewehrt hat.

Wer wirklich sicher sein will, könnte nun alle den Datenschutz betreffenden Bereiche seines Facebook-Accounts sehr rigide einstellen, aber welchen Sinn macht es dann noch, bei einem sozialen Netzwerk angemeldet zu sein, wenn man sich dann doch darin versteckt und unauffindbar ist?

Facebook ist das Wandeln auf dem berühmt berüchtigtem schmalen Grat zwischen großzügig gestatteter sozialer Kontakaufnahme einerseits und der Datensicherheit und dem Schutz der eigenen Persönlichkeitsrechte andererseits. Im nachfolgenden Beitrag werde ich 14 Fragen zu Facebook beantworten, die mir zum Teil selbst schon durch den Kopf gingen, als ich mit Facebook noch gar nichts zu tun hatte. Natürlich kann ich in einem Blogeintrag nur an der Oberfläche kratzen, aber auch wenn Sie glauben, mit einem behandelten Thema nichts zu tun zu haben, sollten Sie Bescheid wissen. Selbst Leute, die noch niemals einen Facebook-Account besessen haben, sind vor den langen Armen des “Datenkraken Facebook” nicht sicher.

Aber keine Sorge, ich will Facebook nicht verunglimpfen, sondern Sie einfach nur auf ein paar Datenschutzeinstellungen aufmerksam machen, enthüllen, wo Facebook vielleicht etwas grenzwertig agiert und wo und wie Sie selbst eingreifen können.

1. Was sind Listen, Gruppen, Netzwerke und Seiten?
Mit Listen kann man die eigenen Freunde in bestimmte Kategorien unterteilen, um so die eigenen Pinnwandeinträge nur bestimmten Personengruppen zugänglich zu machen. Wer zum Beispiel auf der Liste “Geschäftspartner” steht, kann dann keine Ihrer “für privat” veröffentlichten Beiträge sehen! Trotzdem bleibt das Veröffentlichen ein hochgefährliches Spiel mit sensiblen Daten! Netzwerke hingegen zeigen Facebook-Benutzer, die dieselbe Hochschule besuchen oder denselben Arbeitgeber haben. Offizielle Seiten sind laut Facebook für Unternehmen, Institutionen, Organisationen und Bands gedacht, um Informationen und Beiträge unter Ihrer Anhängerschaft zu verbreiten. Hier kommt der “Gefällt mir”-Button zum Einsatz. Schließlich gibt es Gruppen. In Gruppen treffen sich Gleichgesinnte zu einem bestimmten Thema ohne gleichzeitig miteinander “befreundet” sein zu müssen. Es gibt “alte” und “neue” Gruppen. Alte erkennt man an den “Reitern” am oberen Rand. Man kann keine Gruppe des alten Typs mehr erstellen, bestehende werden aber fortgeführt. Neue Gruppen haben keine Reiter mehr, sondern ein kleines Icon. Bei neuen Gruppen muss man die Mitgliedschaft nicht mehr beantragen oder wird dazu eingeladen, sondern ein Gruppenmitgleid kann jemanden x-beliebigen aus seiner Freundesliste ohne dessen Zutun einfach einer Gruppe angliedern! Beide Typen von Gruppen unterliegen den Einstellungen der Privatssphäre der Gruppe. Gruppen können geheim, privat oder offen sein. Offene Gruppen und Aktivitäten in solchen sind übrigens auch für nicht Facebook-Mitglieder über Suchmaschinen auffindbar.

2. Kennt Facebook auch Leute außerhalb von Facebook?
Haben Sie schon einmal eine E-Mail von einem Freund bekommen, die Hinweise auf andere Facebook-Mitglieder enthielt, die sie sogar kennen, aber Ihr Freund gar nicht kennen kann? Stutzig geworden?
Ja, Facebook sammelt fleißig Daten seiner Nutzer und über deren Daten auch die von Nicht-Facebook-Mitgliedern! Zum Beispiel überträgt die Facebook-App auf dem iPhone (nach Nachfrage) nicht nur alle Daten aus dem Telefonbuch aller Facebook-Mitglieder, sondern einfach aller Kontakte! Außerdem fordert Facebook auf seiner Website an jeder Ecke auf, sein E-Mail (auch Webmail!)-Konto oder seinen Instant-Messenger mit Facebook abzugleichen (Freundefinder), um neue Freunde zu finden. Und wieder landen alle Kontakte bei Facebook – nicht nur die von Facebook-Mitgliedern! So können ihre Daten längst bei Facebook gespeichert sein, ohne dass Sie jemals auf einer Facebook-Seite waren. Unter der URL www.facebook.com/help/contact.php?show_form=database_removal können Sie Ihre Daten aus der Facebook Datenbank entfernen lassen. Bis jemand wieder seine Kontakte mit Ihrem Namen an Facebook freigibt!

3. Kann Facebook meine E-Mails lesen oder weiß Facebook etwa, wem ich schreibe?
Falls Sie schon mal über die Website von GMX.de oder WEB.de eine E-Mail versendet haben, konnten Sie vielleicht auf Facebook die öffentliche Profilseite des Empfänger sehen! Kann Facebook etwa sehen, wem Sie schreiben?
Manche Webmailer übertragen tatsächlich die E-Mail-Adresse an Facebook. Facebook vergleicht die mit seiner Datenbank und zeigt daraufhin das öffentliche Benutzerprofil des Empfängers! Sonst erfährt Facebook vom Versender der E-Mail nichts, aber von den Empfängern seiner Nutzer bekommt Facebook so mit, wie oft sie E-Mails erhalten! Sie können dieses Verhalten allerdings als Versender unterdrücken. Wenn Sie einen Mail-Client wie Outlook o.ä. benutzen und SMTP-Versand benutzen, passiert der Abgleich mit Facebook nicht!

4. Ausgewählte Beiräge oder wie kann ich bestimmte Beiträge nur an ausgewählte Mitglieder bei Facebook veröffentlichen?
Die altbekannte Horrorvorstellung bei Facebook: Über den Arbeitskollegen/Freunde abgelästert oder dem Chef ein Posting zugänglich, das das Wochenendbesaufnis zum Inhalt hatte.
Um das zu verhindern, gibt es Listen. Wer seine Freunde schön in Listen pflegt (Konto/Feunde bearbeiten 😉 Listen erstellen), kann seine Inhalte beim nächsten Erstellen eines Staus-Updates oder Hochladens eines Bilderalbums auf Freunde in einer bestimmten Liste beschränken. Schloß anklicken und “Benutzerdeniniert” wählen und im anschließenden Dialog “Dies sichtbar machen für” einen Freund oder eben eine ganze Liste wählen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man auf Seiten oder in öffentlichen Gruppen schreibt! Also Vorsicht, wen Sie auf welcher Liste haben – man verliert trotzdem leicht den Überblick!

5. Wer kann bei Facebook was sehen?
Hier geht’s um die Frage, was andere Facebook-Nutzer von ihren Informationen zu sehen bekommen. Die Datenschutzeinstellungen finden Sie unter “Konto/Privatsphäre-Einstellungen”. Dort gibt’s aber nur einen groben Überblick, welche Mitglieder, Freunde, Freunde von Freunden oder jeder, was von Ihrem Profil bei Facebook zu sehen bekommt. Unter “Allgemeine Informationen” können sie festlegen, wer Ihre Interessen, Wohnort, Freundesliste usw sehen darf. Anders bei Name, Profilbild, Geschlecht und Netzwerken – da hat man keine Wahl und macht sie öffentlich! Sie können auch betimmte Nutzerkreise für Ihrer freien Profilinformationen über “Listen” festlegen. Wichtiger Helfer ist aber die Vorschau  Ihres Profils. Damit können Sie sich Ihr Facebook-Profil aus Sicht Ihrer Freunde oder Nicht-Freunde ansehen und kontrollieren.

6. Sie wollen, dass Ihr Profil nur noch für Facebook-Mitglieder auffindbar ist?
Ein Suche mit Google in der Form “Vorname Nachname site:facebook.com” fördert auch für nicht Facebooker ihr öffentliches Profil zu Tage. Wenn Sie das nicht möchten, müssen Sie sich über “Konto/Privatshphäre”und “Anwendungen und Webseiten” zu “Öffentliche Suche” durchhangeln und das Häkchen vor “Öffentliche Suche aktivieren” entfernen.
Allerdings erscheint Ihr Profil dann eventuell immer noch bei einer Suche in den öffentlichen Feundeslisten Ihrer Freunde. Das kriegen Sie nur weg, indem Sie in den Privatsphäre-Einstellungen unter “Allgemeine Informationen” die “Sichtbarkeit meiner Feundesliste” auf einen anderen Wert als “Alle” setzen.

7. Zwangsmaßnahmen und Pinnwand-Zensur?
Auch, wenn Sie sichergestellt haben, dass nur Ihre Freunde auf Ihre Pinnwand schreiben und Beiträge kommentieren können, haben Sie dadurch nicht die volle Kontrolle über Ihre Pinnwand! Es gibt nämlich zwei weitere Typen von Informationen über Sie auf Ihrer Pinwand, auf die andere einen Einfluss haben: Erstens könnten Sie auf Bildern markiert werden. Das ist besonders tückisch, weil andere absichtlich ein besonders unvorteilhaftes Bild von Ihnen nehmen könnten. Mit der Option “Fotos und Videos, in denen ich markiert bin” in den benutzerdefinierten Einstellungen der Privatsphäre-Optionen können Sie das verhindern.
Mit “Orte” können Mitglieder nicht nur Ihren eigenen Standort verraten, sondern auch den von Freunden, wenn sie Erlaubnis dazu haben. Blöd, wenn Ihr “Freund” sie auf einem Konzert trifft und Ihren Standort auf Ihrer (und seiner) Profilseite veröffentlich, während Sie einen Krankenschein haben – wenn das der Chef liest… Am Besten man setzt unter den benutzerdefinierten Einstellungen der Privatsphäre-Einstellungen den Punkt “Freunde können angeben, dass ich mich an einem Ort befinde” auf “Gesperrt”!  Außerdem sollte man auch sofort “Anwendungen, Spiele und Webseiten” unter “Informationen, die durch Deine Freunde zugänglich sind” das Häkchen vor “Orte, die ich besuche” entfernen! Sonst kann schon eine blöde Twitter-App auf dem Handy eines Freundes Ihren Aufenthaltsort verraten!

Mal ganz ganz ehrlich – wenn nicht zu mir, dann wenigstens zu sich selbst: Hätten Sie bis hierher schon bewußt gewesen, wieviel Facebook über sie weiß und ohne Ihr Wissen über Sie veröffentlicht, bzw, andere (!) veröffentlichen läßt – geschweige denn, wie man das abstellt? Es kommt noch herber!

8. Ihr Archiv – oder wie lade ich meine Leben herunter?
Auch falls Sie nicht schon über Jahre schon Mitglied bei Facebook sind oder tausende von Beiträgen veröffentlicht haben, kommt Ihnen vielleicht der Gedanke, dass sie eigentlich gar nicht mehr wissen, was alles bei Facebook gelandet ist. Aber es gibt ein Archiv und das können sie runterladen und durchforsten! Ihr eigener Satz Stasi-Akten, nur von Facebook, statt von der Staatssicherheit verwaltet und von Ihnen selbst angelegt. Unter dem Reiter “Einstellungen” gehen Sie dazu auf “Mein Konto” und auf “Lade Deine Inofrmationen herunter”. Ein Klick auf “Herunterladen” stößt den Vorgang an. Leider nicht in Echtzeit, denn es dauert ein paar Minuten, bis der Download bereitsteht (Info per E-Mail). Am Ende kann man ein ZIP-Archiv runterladen, das einige HTML-Dateien enthält, in der alle Postings, Beiträge, Kommentare von Freunden, hochgeladenen Bilder, Liste der Namen der Freunde und und und enthält. Ein ganzes Facebook-Leben als ZIP-Archiv! Mit Programmen wie “Fotobounce” kann man dann zusätzlich noch alle Bilder runterladen, auf denen man verlinkt wurde.

9. Neugierige Blicke von Anwendungen versperren?
Haben Sie schon mal in einer Anwendung plötzlich Bilder aus Ihrer Freundesliste entdeckt? Was wissen so manche Programme eigentlich über Ihren Facebook-Account und wie können Sie das steuern?
Mit Anwendungen läßt sich der eigene Facebook-Account erweitern und die Pinnwand “pimpen”. Einige Anwendungen stellt Facebook selbst bereit, aber der weitaus überwiegende Teil wird von Drittanbietern bereitgestellt, die auf die Facebook-API (Schnittstelle) zugreifen. Als Mitglied kann man unter “Anwendungen & Websiten” verwalten, welche Informationen Anwendungen von Drittanbietern haben dürfen. Name, Profilbild, Geschlecht und Netzwerke bleiben für eine Anwendung immer sichtbar! Außerdem die Freundesliste und alle Informationen, die man mit der Einschränkung “Alle” teilt. Mit “Anwendungen, die Du verwendest” bekommen Sie eine Liste, in der Sie Anwendungen einschränken, verändern oder ganz entfernen können. Blöd ist, dass man keine Einfluss auf die Anwendungen von seinen Freunden hat! Man kann nur unter “Informationen, die durch Deine Freunde zugänglich sind” die Informationsflut etwas eindämmen – Name, Profilbild, Geschlecht und Netzwerke lassen sich mal wieder nicht ausschließen!

10. Sie wollen nicht in Werbeanzeigen auf Facebook auftauchen?
Haben Sie schon mal innerhalb einer Anzeige auf Facebook das Bild eines Freundes gesehen und nun Angst, dass Ihr Profilbild vielleicht ohne Ihr Wissen für Werbung instrumentalisiert wird? Der Schalter, um das zu verbieten, versteckt sich mal ausnahmsweise woanders. In den “Kontoeinstellungen” unter dem Reiter “Facebook-Werbeanzeigen” müssen Sie die beiden Optionen “Werbeseiten auf Plattformseiten gestatten…zu zeigen” und “Mache meine umfeldorientierten Handlungen…sichtbar” auf “Gesperrt” setzen, wenn Sie nicht unfreiwillig für Werbeanzeigen missbraucht werden wollen!

11. Wie kann ich mich über Änderungen zum Datenschutz auf Facebook informieren?
Facebook nimmt Datenschutz eher locker – den Schutz Ihrer Daten wohlgemerkt! Daher müssen Sie sich einfach selbst um den Datenschutz kümmern, wenn Sie in der Presse was drüber erfahren! Es gibt kein proaktives Verhalten von Facebook zum Thema Datenschutz, aber Sie können auf dem Laufenden bleiben, wenn Sie den “Gefällt mir”-Button der Seite Facebook Site Governance klicken – www.facebook.com/fbsitegovernance.

12. Sie wollen verreisen und Ihren Facebook-Account sicherheitshalber einfrieren?
Das geht. Auch wenn Sie Ihren Freunden noch so vertrauen, vertrauen Sie auch deren Freunden und deren Anwendungen und den Anwendugen von Freunden von Freunden? Unter dem Reiter für die Kontoeinstellungen können Sie Ihr “Konto deaktivieren”. Also Grund geben Sie einfach “Das ist nur kurzfristig” an. Nach der Bestätigung wird Ihr Profil gesperrt, Sie tauchen nicht mehr in den Freundeslisten auf und Ihr Name, alle Ihre Beiträge und Ihr Bild werden vorübergehend aus Facebook entfernt, aber erscheinen wieder, wenn Sie sich wieder einloggen. Super für den internetfreien Urlaub, oder?

13. Facebook auf fremden Websiten – wie kommt das denn?
Falls Sie mal auf irgendeiner Website waren, die einen “Gefällt mir”-Button für Facebook hat, waren Sie vielleicht überrascht dort bereits Bilder aus Ihrer Freundesliste zu sehen. Überwacht Facebook etwa Ihr Surfverhalten? Die Antwort ist einfach und doch verblüffend: Ja!
Zum Beispiel können sogenannte “Sozial Plugins” auf Webshops Ihre IP, URL, Datum Uhrzeit usw zu Facebook übertragen und so Rückschlüsse auf Ihre Identität ziehen. Deaktivieren kann man dieses Verhalten auf Facebook nicht! Einige Browser bieten extra Erweiterungen an, um die Datenübertragung zu verhindern. Auf jeden Fall sollten sie immer drauf achten, sich bei Facebook ordnungsgemäß abzumelden, und keinen Facebook-Tab oder -seite offen zu lassen, wenn sie weitersurfen und verhindern wollen, dass andere Internetseiten mitbekommen, dass und wer Sie bei Facebook sind!
Falls Sie nun selber darüber nachdenken, ein Social Plugin auf Ihrer Seite einzusetzen, lassen Sie sich gesagt sein, dass das unter Juristen umstritten ist. Wäre aber auch nicht das erste Mal, das ein Großkonzern Tatsachen schafft!

14. Wie kann ich Facebook entkommen?
Eigentlich nicht wirklich. Aber sie können Ihren Account endgültig und unwiederbringlich löschen lassen. Dazu nutzen Sie den Link www.facebook.com/help/contact.php?show_form=delete_account. Nach einem Klick auf “Absenden” dauert es 2 Wochen, bevor Ihr Account dann gelöscht wird! Alle Ihre Daten und Inhalte sind verloren, wenn Sie sich innerhalb dieser zwei Wochen nicht doch nochmal anmelden. Das gilt auch für Anmeldungen über Apps von Drittanbietern (zum Beispiel über’s iPhone, Windows 7-Phone oder Android-Phone). Danach ist dann wirklich (so Facebook die Wahrheit spricht) alles (alle Bilder, Postings, Meldungen – eben alles alles) weg. Das Konto kann weder reaktiviert, noch wiederhergestellt werden.

Das traurige Fazit der ganzen Angelegenheit
Auch wenn sie kein Mitglied bei Facebook sind, ist es schon beinahe unwahrscheinlich, dass keine Informationen von Ihnen veröffentlicht sind oder irgendwo auf Server zur Verteilung bereit liegen, wenn Sie im Internet aktiv sind. Aber man kann dem Datenhunger von Facebook Grenzen setzen – wenn auch sehr weite. Natürlich können Sie auch versuchen, sich dem ganz zu verweigern. Aber in dem Falle tun Ihre Freunde, Verwandten und Bekannten tun das an Ihrer Stelle – eventuell ohne Ihr Wissen (und eventuell ohne dass  “die Freunde” sich dessen bewußt sind)!
Das Internet existiert nun gerade erst einige Jahrzehnte und doch sollte man sich darüber bewußt sein, dass zur Zeit eine Generation heranwächst, deren komplettes (!) Leben von der Geburt an im Internet verfolgbar ist. Verschwenderisch füttern wir ohne Bewußtsein für Datenschutz täglich Suchmaschinen mit Informationen über uns. Zum Teil stopfen wir ja geradezu profilsneurotisch jede noch so unbedeutende Information über uns in den Cyberspace. Es gibt einen Auspruch, der besagt, das man etwa “Bilder, die man einmal irgendwo ins Internet hochgeladen” hat, nie wieder löschen kann! Irgendwo schlummern unsere Daten. Es gibt grundsätzlich zwei Wege mit dieser neuen “Informationsfreiheit” umzugehen. Entweder man verschließt sich und versucht zu ignorieren oder man ist gewzungen, sich dem hinzugeben, zu ergeben und wenigstens soweit mitzumischen, das man wenigstens “das Gefühl von Hoffnung über die Illusion der eigenen Datenhohheit” hat. Die Worte “Hoffnung”, “Gefühl” und “Illusion”  im vorhergehenden Satz können Sie übrigens nach eigenen Wünschen in beliebige Reihenfolge bringen. Wir haben halt 2011 und 1984 ist längst vorbei – so vorbei, dass die meisten es nicht einmal mit dem Titel des Romans von George Orwell in Verbindung bringen, sondern mit Schulterpolstern, Modern Talking, neonfarbenen Strumpfhosen und Schienbeinwärmer. Übrigens Nino de Angelo mit “Jenseits von Eden” 1984 in den Charts- ein Titel der 2011 aktueller ist als je zuvor – jedenfalls was den Datenschutz und das Bewußtsein für die eigenen Daten angeht.

Ach übrigens: Alle Angaben ohne Gewähr. Ich habe diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und geprüft, trotzdem kann ich nicht ausschließen, dass ich mich nicht auch mal vertan oder vertippt habe!