Wer meinen Bericht über die kommentieren verfolgt hat, hat sich vielleicht gefragt, auf was ich denn so brennend gewartet habe.

Pollin? Wer ist denn eigentlich Pollin?

Vor ein paar Wochen prangte auf dem Katalog des Elektronikversands Pollin die Abbildung eines HDTV-Receivers für den Anschluss an eine Satelliten-Anlage. Das Ding war zwar recht einfach, aber bot eine Menge Features für ein Gerät unter 70,- Euro! Normalerweise bestelle ich allen möglichen Schnick-Schnack bei Pollin. Von der Tapezierschere über Kabelbinder oder Kühlrippen für Elektronikbauteile bis zum PC-Lüfter. Pollin hat eine Menge Sonder- und Einzelposten. Auch meinen WRG 54G WLAN-Router habe ich vor Jahren bei Pollin gekauft, weil er dort unschlagbar günstig war und für das Gerät zahlreiche Firmwares existieren, um die Leistung und die Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern. Pollin hat halt für Bastler und Elektronikfreunde immer was auf Lager. Und jetzt dieser HDTV-Receiver…

Full-HD-SAT-Receiver DR-HD 201

Klein, schwarz, stark! Der DR-HD201 ist kompakt, wohnzimmertauglich und bietet Features, wie "die Großen". Qualität statt Markenname!

Klein, schwarz, stark! Der DR-HD201 ist kompakt, wohnzimmertauglich und bietet Features, wie “die Großen”. Qualität statt Markenname!

Eigentlich ist der DR-HD 201 der große Bruder eines anderen Gerätes, aber ein besonderes Merkmal des 201 ist PVR-Ready, was nichts anderes bedeutet als eine USB-Buchse, an die man einen beliebigen Massenspeicher wie einen USB-Stick oder eine externe Festplatte anschließen kann, um das aktuelle Fernsehprogramm aufzuzeichnen. Ich hatte noch eine 40GB-Platte rumliegen, die schön leise ist und mein bisheriger Receiver war ein uralter Skymaster DS44, den ich von einem Freund geschenkt bekommen hatte. Ich entschloss mich daher zum Kauf.

Nachdem die Odyssee der Lieferung, an der Pollin übrigens keine Schuld traf – im Gegenteil, sie erwiesen sich als sehr kulant bei der Lieferung (!) – vorüber war, schloss ich meinen 201 sofort an.

Installation, Sendersuchlauf, Sortierung usw waren einfach, aber vorläufig musste ich meinen 201 trotz FULL-HD-Technik und HDMI-Anschluss via Komposit-Kabel und Scart an meinen CRT-Fernseher anschließen. Da momentan meines Wissens die Öffentlich-Rechtlichen eh kein Full-HD ausstrahlen und ich kein Interesse an verschlüsselten PAY-TV habe, war das aber egal. Einen CI-Kartenslot sucht man sowieso vergeblich. Jedenfalls ist zwar in der Beschreibung der Einsatz eines CAM-Modules abgebildet und erklärt, das Gehäuse an der entsprechenden Stelle allerdings verschlossen. Leider zeigten sich bei den obersten Bildzeile bei einer Einstellung der Ausgabe auf 720 x 576 auf dem 4:3 Ferseher eine paar unschöne Zeilen Schneegestöbers am oberen Bildschirmrande, die aber verschwanden, als ich alle Empfangsformate veranlasste 1920 x 1080 auszugeben. Das wird zwar am meinem Fernseher nicht nativ dargestellt, aber diese Flackerzeilen waren weg. Das Problem liegt wohl eher an meinem knapp 15 Jahre alten Fernsehmonster (84cm-Bildröhre) von SEG. Außerdem ist die UPSCALE-Funktion am DR-HD 201 wirklich sehr gut. Das Bild is topp!

PVR-Ready – Steady – GO

Unzählige Abkürzungen tummeln sich munter in der Welt der Unterhaltungselektronik, setzen die Partyhütchen auf, fassen den Vordermann an den Hüften und bilden selbstständig eine Konga-Schlange. PVR ist eine davon. Sie steht für Personal Video Recorder und der Zusatz “Ready” steht dafür, dass das Feature beim 201 zwar eingebaut ist, aber weitere Schritte und/oder Hardware nötig sind, um es zu nutzen.

Also flux die externe Festplatte angeschlossen. Die Anleitung (ja, ich bin bekennender Anleitungenleser) weist extra darauf hin, dass man das ausnahmslos im Standby-Modus machen soll. Der Standby verbraucht übrigens weniger als 1 Watt/Stunde, was mir als Stromsparer sehr entgegenkommt, weil ich dann trotzdem das Gerät anlassen kann, um nachts Sendungen auszuzeichnen.

Die Timer lassen sich einzeln per Hand oder auch über das EPG (Elektronischer Programm Führer) programmieren und es werden sich überlappende Timer automatisch ausgeschlossen. Das ist notwendig, weil der 201 ausschließlich Sendungen eines Bouquets aufzeichnen kann. Wer z.B. bei RTL was aufzeichnet, kann währenddessen nur RTL2, SuperRTL oder Vox gucken oder aufzeichnen. Damit kann ich allerdings gut leben. Der 201 wacht zur voreingestellten Zeit aus dem Standby auf, nimmt die programmierten Sendungen auf und 3 Stunden nach der letzten Aufnahme ohne Benutzereingabe legt er sich wieder schlafen. Letzteres ist auch sehr nützlich, falls man mal vergisst, den Receiver auszuschalten und das Haus verlässt – schließlich habe ich nämlich meinen Verstärker und Fernsehen an einer abschaltbaren Steckdose und möchte nicht, dass der Receiver unnötig weiterläuft. Übrigens: die Timer lassen sich auch in regelmäßigen Abständen wiederholen – nutze ich aber nicht, weil sich Sendungen öfters mal verschieben.

Eigenwilliger Eigenbau - leise externe Festplatte mit 12cm-Lüfter, der zwar eigentlich mit 12V betrieben werden sollte, aber von mir nur 3V bekommt. So dreht er ebenfalls leise und erzeugt einen permanenten Luftstrom durch die Löcher im Gehäusedeckel nach vorne heraus.

Eigenwilliger Eigenbau – leise externe Festplatte mit 12cm-Lüfter, der zwar eigentlich mit 12V betrieben werden sollte, aber von mir nur 3V bekommt. So dreht er ebenfalls leise und erzeugt einen permanenten Luftstrom durch die Löcher im Gehäusedeckel nach vorne heraus.

Bei den Aufnahmen gehen ca. 2,4 GB/Stunde Aufnahme drauf. Mit meiner alten 40 GB-Platte kann ich also ca. 16 Stunden aufnehmen. Aber es gibt einen Wermutstropfen. Die Festplatte schaltet leider nie in Standby und wurde unheimlich heiß. Der Hitze konnte ich durch einen 12cm-Lüfter und einem beherzten Griff zum Akkubohrer und ein paar Löchern im Alu-Gehäuse zwar Einhalt gebieten (Kühlung ist jetzt OK) und es sollte einer Festplatte auch nichts ausmachen, permanent durchzulaufen, aber das entspricht natürlich überhaupt nicht meinen Vorstellungen von Energiesparen. Vielleicht liegts am Controller der FP, aber ich vermuter eher, das der 201 die Platte wach hält, um jederzeit aufnahmebereit zu sein.

Alternative wäre eine SSD (Solid State Disk), die mit Speichermodulen bestückt ist, statt mit einer sich drehenden Platte. Aber die kosten momentan noch zu viel und ich will eigentlich kein Heidengeld ausgeben, das ich beim Kauf des Receivers gespart habe. Aber bei Ebay habe ich mir schon eine Alternative gesucht: Einen 32GB USB-Memorystick. Solche Sticks kosten um die 50 Euronen und sollten problemlos um die 13 Stunden Fernsehprogramm aufzeichnen können.  Natürlich gehen auch größere USB-Sticks, der 201 akzeptiert am USB-Port Massenspeicher bis 500GB.

Übrigens kann man den Massenspeicher problemlos abstöpseln und die an einen PC anschließen. Dort wird er zwar als Massenspeicher erkannt (wer weiß, wie er formatiert ist) aber an einem Windows-PC kein Laufwerk eingebunden. Mithilfe der kostenlosen Zusatzsoftware pc2box lassen sich aber die Aufnahmen auf den eigenen Rechner kopieren. Ebenfalls kann man mit der Software sogar Aufnahmen auf die Platte (zurück)spielen. Ein Feature nicht nur für Media-Freaks, obwohl man sich zur Bearbeitung der Aufnahmen schon ein wenig mit den Aufnahmeformaten auskennen muss.

Zeitverschiebung

Der Anschluss eines Datenträger bietet über die Aufnahme hinaus auch die Möglichkeit zum Time-Shifting. Wer also nicht die Werbeunterbrechungen als willkommene Pipipausen nutzt, drückt schnell auf Aufnahme, geht Pipimachen, schmiert sich noch schnell ein Butterbrot (Händewaschen nicht vergessen!), macht einen Spaziergang mit der Freundin über den Flohmarkt und guckt die begonnene Sendung nach der Rückkehr ins heimische Wohnzimmer dann einfach ab dem Start der Aufnahme weiter. Vor einem Wechsel zum laufenden Programm fragt einen der DR-HD 201 übrigens brav, ob man die Aufnahme vielleicht speichern möchte. Was passiert, wenn man länger weg bleibt, als Aufnahmespeicher vorhanden ist, weiß ich nicht. Das Time-Shifting macht den 201 also zu einem beziehungsfreundlichen Gerät, das Unternehmungen abseits des gemeinsamen Fernsehguckens unterstützt und auch die Sportschau nicht zu einer unterbrechungsfreien Zeitzone macht. Wer trotzdem seine Ruhe haben will, verrät die Funktion seinem Partner/Partnerin einfach nicht. So kann man auch GZSZ zeitversetzt zu Ende gucken und dem Partner sagen, dass man “nicht so fernsehsüchtig” sei wie er – natürlich könne man was unternehmen. 🙂

Was ich am Ende ziehe: Das Fazit

Wer auf Pay-TV gut verzichten kann und während seiner programmierten Aufnahmen nicht vor dem Ferseher was anderes sehen will (Tipp: Viele Serien und Spielfilme laufen nachts mit weniger und kürzerer Werbung oder am nächsten Tag nochmal) kann beim DR-HD 201 von Pollin beherzt zugreifen. Er bietet ansonsten nämliche alle Annehmlichkeiten, die man sich beim Einstieg in die digitale HD-Welt am Satelliten-Anschluss wünscht.

Und sonst?

Für Zahlenfanatiker hier noch ein paar von mir z.T. kommentierte technische Daten (ohne Gewähr)

Technische Daten:

  • Betriebsspannung 230 V~ (über Steckernetzteil, 12 V-) – was auch sonst?
  • sehr geringer Stromverbrauch (Standby < 1 W, Betrieb < 8 W) – für Energiesparer
  • kompatibel zu DVB-S und DVB-S2 – sonst bringt’s ja auch nix
  • USB 2.0-Schnittstelle zum Aufnehmen und Abspielen von Sendungen über einen angeschlossen USB-Stick oder eine USB-Festplatte – funktioniert herrlich und gibt Freiheit
  • wandmontagefähig (das Infrarotsignal kann über einen zusätzlich anschließbaren Empfänger zum Receiver geleitet werden, optional) – wer braucht das schon bei einem so kleinen wohnzimmertauglichen schwarzen Kasten?
  • mehrsprachiges Bildschirmmenü
  • geeignet zum Empfang von unverschlüsselten TV- und Radiosendern (vielleicht auch nicht, hat mal einer das Gerät geöffnet und hinter das verschlossene Gehäuse geguckt?)
  • 4000 Programmspeicherplätze (Aargh! Weniger geht wohl eh nicht, oder?)
  • sehr schnelles EPG mit Wochenvorschau (sehr nützlich und wirklich schnell)
  • DiSEqC 1.0 (toll!)
  • Unikabel-tauglich (also auch zum Anschluss an solche “Ein-Kabel-Anlagen”)
  • 30 Aufnahme-Timer (bequem über das EPG programmierbar und 30 reichen ja wohl)
  • Sleep-Timer – 3Stunden und der Stromverbrauch sinkt unter 1 W/Stunde
  • Videotext (nutze ich eh nie, ist aber wirklich schnell)
  • HDMI-Ausgang, HDMI 1.2 (576i, 576p, 720p, 1080i) – volle HD-Power voraus!
  • Digitalausgang AC3 – optimaler Sound an der Anlage
  • Audio/Video-Ausgang (Cinch) – optimaler Sound an der alten Stereo-Anlage
  • Software-Update über Satellit, USB oder die serielle Schnittstelle (hat irgendwer schon mal ein Gerät gehabt, das so ein Update gezogen hat?)
  • RJ11-Schnittstelle zum Anschluss der IR-Maus oder eines seriellen Kabels (beides separat erhältlich) – Ja, aber nur, um Senderlisten einzupflegen, die man am PC erstellt hat, oder?
  • Maße (BxHxT): 227x34x130 mm. – klein, stark, schwarz
  • Lieferumfang: Receiver, Stecker-Schaltnetzteil, Fernbedienung, Batterien, Anleitung – meine Fernbedienung war übrigens anders als in der Abbildung schwarz und nicht silbern.

Kommentare zum Artikel und Fragen zum Gerät erwünscht!

UPDATE nach ersten Erfahrungen 22.07.2010

Nach ein paar Wochen Betrieb kann ich ein paar weitere Erfahrungs-Updates geben:

  • Dem Betrieb mit USB-Stick ist gegenüber der USB-Festplatte eindeutig der Vorzug zu geben. Der Stick wird nämlich im Standby-Betrieb nicht warm, d.h. er wird ordentlich “schlafen gelegt”.
  • Die wöchentliche Wiederholung von Timern triggert nur auf die Zeit, funktioniert also nur, wenn die aufzunehmende Sendung wirklich wöchentlich pünktlich beginnt und endet!
  • Das EPG ist unglaublich schnell und hat bei guten Empfang die Daten für mindstens eine Woche vorrätig! So kann man die Timer auch relativ weit im voraus programmieren.

UPDATE Software-Download via Satellit am 26.09.2010

Ein netter und  technikbegeisterter (letzteres unterstelle ich jetzt einfach mal) Leser (Thomas) hat mich in den Kommentaren auf die Möglichkeit eines Software-Update via Satellit aufmerksam gemacht. Seine Beschreibung des Vorgangens klang so trivial, dass ich ihn sofort aufführte. Nachfolgend mein Erfahrungsbericht.

Ein echter "Old-School"-Screenshot" - mit der iPhone 2G Kamera die Röhre fotografiert... ;-)

Ein echter “Old-School”-Screenshot” – mit der iPhone 2G Kamera die Röhre fotografiert… 😉

Ich mache zum ersten mal ein Software-Update eines Gerätes via Satellit, weil ich schlicht und ergreifend bisher noch nie einen Receiver hatte, für den überhaupt ein Update zur Verfügung gestanden hätte. 🙂

Ich muss zugeben, dass ich ein ganz klein wenig Angst hatte, irgendetwas falsch zu machen – unnötig, denn im Nachhinein war das Update so kinderleich, dass meine 8-Jährige kleine Cousine es hätte machen können. Die wäre auch gewiß nicht so nervös gewesen.

Unter Einstellungen=>Installation=>Softwareupdate findet sich ein kleines Menü (siehe Bild links). Das ruft man auf und muß einen Moment Geduld aufbringen, bis sich der DR-HD 201 auf den richtigen Kanal eingelesen hat. Dabei spuckt er aber alle paar Sekunden Statusmeldungen in der Anzeige links unten aus. Darüber zeigt er nach ein paar Sekunden, ob und welche Updates vorliegen. Bei mir waren das eine neue Software (vermutlich eine neue Firmware und neue OSD-Texte (On Screen Display – vermutlich entweder eine deutsche Lokalisationsdatei und/oder Bildschirmtexte für die neue Software). Egal, was ich davon anwählte, sofort wurden beide Optionen mit einem grünen Häkchen gekennzeichnet. Eine neue Senderliste oder zusätzliche Informationen gab’s nicht. Ein beherzter Klick auf “Starte Download” und der Prozess beginnt. Kleiner Hinweis: An dieser Stelle möchte ich klarstellen, dass Sie den Vorgang auf eigene Gefahr starten. Es besteht bei Firmware- und Softwareupdates immer die Möglichekeit, dass etwas schief geht, wie z.B. ein Stromausfall! Der Vorgang darf NICHT unterbrochen werden, weil ansonsten unwiderbringliche Schäden am DR-HD 201 auftreten. Wie ich meine Leser kenne, hat Ihr DR-HD 201 in der Zeit, die es brauchte diese Warnung zu lesen, hat wohl schon einige Prozent des Updates hinter sich gebracht, oder? 🙂 Wie dem auch sei, bei meinem Update hakte es lange bei 83% und ich “hatte schon etwas Blut im Auspuff”, was heißen soll, ich überlegte, was ich wohl machen soll, wenn das Update einfach mal bei 83% stehenbleibt. Ich reduzierte die Auswahl auf “normal ausschalten”, “Montag eine Hotline suchen und anrufen” und “im Internet suchen”, als die Statusanzeige dann doch auf 100% hochschnellte. Die OSD-Texte luden deutlich schneller und nach insgesamt etwa 5 Minuten knackte es laut und vernehmlich, der DR-HD 201 führte einen Reset aus und das Bild war nach Sekunden wieder da.

Flux habe ich mal unter Einstellungen=>Bild die Skalierung von 720×576 (normale PAL-Auflösung, 4:3) und 1280×720 (HD, 16:9 wie von den Öffentlich-Rechtlichen ausgestrahlt) wieder auf die nativen Ausgangswerte gestellt und wie Thomas schon angekündigt hatte, waren die drei Zeilen “Ameisen-Ballet im Schnee” am oberen Bildrand verschwunden, ohne, dass man den Upscaler eingeschaltet lassen muss. Nix gegen die Upscale-Funktion, die arbeitet meiner Meinung nach optimal, aber so befriedige ich mein Nerd-Herz mit dem Gefühl, dass alles so eingestellt ist, wie es sein sollte. Manchmal bin ich irgendwie ein kleiner Adrian Monk. 😉

Was mir sonst noch nach dem Software-Update auffiel (und was leider nicht)
Mein Empfang des RTL-Bouquets war aufgrund eines nicht optimalen Antennen-Verbindung meist nicht empfangbar oder es dauerte Sekunden bis aus der Fehlermeldung “kein Signal” ein brauchbares Bild wurde. Ich habe mich bisher damit beholfen, dass ich RTL, RTL2, SuperRTL und Vox aus Österreich benutzt habe. Ist auch mal ganz witzig die österreichische Werbung zu sehen. Da bekommt man nämlich alles nicht “für x Euro” sondern “um x Euro“. Außerdem wird man mit Unverständnis betrachtet, wenn man die Werbung einer östereichischen Supermarktkette zitiert: “Billa sagt der Hausverstand“. Aber ich drifte vom Thema ab.  Das RTL-Bouquet kann ich jetzt wieder verzögerungsfrei und ohne Einschränkungen empfangen. Vielleicht wurde in der neuen Software-Version etwas an der Empfangs-Toleranz gedreht.

Änderungen an den OSD-Texte konnte ich keine entdecken und auch sonst verhält sich der DR-HD 201 wie gehabt zuverlässig. Scheinbar dient das Update hauptsächlich zur Korrektur von ein paar Feinheiten. Mir ist allemal lieber, ab und an ein Update zu fahren, als das Gefühl zu haben, mit einem Bananenprodukt (“reift beim Kunden”) im Regen stehen gelassen zu werden. Ich bin PRO-Update – Daumen hoch!

Da dieser Bericht sofort unter die ersten drei Suchergebnisse bei Google für den Suchbegriff “DR-HD 201” hochgeschnellt ist, und es sich bei diesem Artikel um einen echten Erfahrungsbericht und aufführliche und glaubwürdige Beschreibung handelt (weil und ich das Ding nicht verkaufe), habe ich Hoffnung, dass der Hersteller vielleicht noch eine Kleinigkeit nachrüstet (oder Pollin als Vertrieb das anregt), die ich mir sehr wünschen würde. Es geht um ein Feature, das wahrscheinlich unter dem Punkt “List” auf der Fernbedienung sehr gut aufgehoben wäre. Ich hätte gerne eine “Timeline” mit Übersicht, was gerade auf welchem Sender läuft und was als nächstes kommt. So eine Art “Tabelle mit waagerechten Balken” wie man sie von den Linux-VDR-Installationen her kennt (habe ich auch lange laufen gehabt). Auf der Y-Achse einfach die Sender auflisten und auf der X-Achse die nächsten 2 Stunden in 30-Minuten-Anständen skaliert. Natürlich so, dass man nach rechts in die Zukunft weiterscrollen kann und nach unten/oben durch die Senderliste blättern. So könnte man nämlich herrlich auch zeitliche Überschneidungen von Sendungen  erkennen.

Falls dieses Feature einen nicht zu vertretbaren Programmieraufwand bedeuten würde, wäre es aber auch schon mehr als nützlich, wenn man beim Blättern in der normalen TV-Liste bei jedem angewählten Programm angezeigt bekäme, was dort gerade läuft, und was als nächstes kommt – zusammen mir Zeitangaben “von – bis” wäre das auch schon ein echter Bringer. Dann bräuchte man nämlich nicht “umzuschalten” oder “durch-zu-zappen”, um zu sehen was noch so in der Glotze kommt. 🙂 Mir würde es reichen, wenn sich diese Infos während des Durchschaltens aufbauen würden und mir dann in späteren Betriebsstunden zur Verfügung ständen.

Lieber Hersteller, lieber Vertrieb von Pollin,
ich kann meinen Kommentaren, den Besucher-Statistiken und e-Mail-Zuschriften zu diesem Artikel entnehmen, dass Ihr schon so manches Gerät aufgrund der ausführlichen Beschreibung dieses Gerätes und der verbundenen Kaufempfehlung unter die Leute bringen konntet. Ich hab’s gerne gemacht, weil mich der DR-HD 201 wirklich mit Qualität und Leistung überzeugt hat. Ich würde mich halt freuen, wenn meine “Feature-Wish-List” bei Euch Gehör findet und als kritische Anregung angenommen wird.

Gerne dürft Ihr natürlich auf diese Seite verlinken und ich wäre mehr als erfreut, Software und/oder Zusatzinformationen von Euch zu erhalten, die ich meinen Lesern als Download oder redaktionell bearbeitet anbieten kann.

In diesem Sinne, Happy Full-HD-Viewing!